Behelfsklinik: Stadt möchte Mietvertrag mit Hotel nicht verlängern

Als Alternative werden weitere Behandlungsplätze an der Salzdahlumer Straße geprüft. Bis Ende Mai soll über ein geändertes Konzept zur Vorhaltung von Bettenkapazitäten entschieden werden.

Bislang hat das Vienna Hotel noch keinen einzigen Patienten gesehen. Dabei wird es vermutlich auch bleiben.
Bislang hat das Vienna Hotel noch keinen einzigen Patienten gesehen. Dabei wird es vermutlich auch bleiben. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Im März wurde das Hotel Vienna House angemietet, um die drei Braunschweiger Kliniken im Fall eines Ansturms von Corona-Patienten räumlich entlasten zu können. Die befürchtete Anzahl an Patienten blieb aus und somit auch gleichzeitig die Bereitschaft des Landes, das Behelfskrankenhaus zu genehmigen geschweige denn es zu finanzieren (regionalHeute.de berichtete). Nun schlägt die Stadt Braunschweig vor, den im Juni auslaufenden Mietvertrag mit dem Hotel nicht zu verlängern.


In einer Pressemitteilung betont die Stadt aber, dass sie die Vorgabe des Landes, ausreichend Kapazitäten für die Behandlung vorzuhalten beziehungsweise zu schaffen, im Rahmen der Kooperation mit dem Städtischen Klinikum, dem Marienstift und dem Herzogin-Elisabeth-Hospital fortsetzen wird. "Aus Sicht der Stadt Braunschweig und der beteiligten Krankenhäuser wäre es auch ohne weitere Nutzung des Vienna Hotels als temporärem Zusatzstandort auf Grund der weiterhin unklaren Prognose zur Entwicklung der Pandemie sinnvoll und geboten, Vorsorge für einen großen Anstieg der Infektionszahlen zu treffen und stationäre Reservekapazitäten vorzuhalten", sagte Erster Stadtrat Christian Geiger, der die zuständige Task Force zu dem Thema leitet.

Neubau am Standort Salzdahlumer Straße als Alternative


Das Städtische Klinikum prüfe daher jetzt, ob in einem gerade fertiggestellten Gebäude am Standort Salzdahlumer Straße weitere gut 50 Behandlungsplätze vorgehalten werden können – auch um die entsprechend der Landesverordnung freizuhaltenden Bettenkapazitäten nachweisen zu können. Die Infrastruktur wäre weitestgehend vorhanden, allerdings die Anzahl der Betten nicht so hoch wie bei der Lösung mit dem temporären Zusatzstandort im Vienna Hotel.

Vor diesem Hintergrund müsse bis Ende Mai entschieden werden, ob der Mietvertrag für das Vienna Hotel verlängert werden oder aber zum Monatsende Juni auslaufen solle, der Standort somit aus der Betrachtung herausgenommen wird. Die stationäre Versorgung in Braunschweig bleibe durch die bereits veranlassten Maßnahmen sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit des Städtischen Klinikums, des Marienstifts sowie des Herzogin Elisabeth Hospitals gesichert, erläuterte Geiger. Die Verwaltung tendiere daher dazu, den Mietvertrag auslaufen zu lassen und nicht zu verlängern.

Stadt bedauert Haltung des Landes


"Wir bedauern sehr, dass das Land jede Kostenübernahme für die in Braunschweig bisher im Sinne einer Risikovorsorge betriebenen baulichen Vorkehrungen in Bezug auf zusätzliche räumliche Kapazitäten ablehnt." Die Verwaltung werde dem Verwaltungsausschuss zum Monatsende einen Vorschlag für ein geändertes Konzept machen und in diesem Zusammenhang auch auf die Beendigung des Mietvertrages über das Vienna Hotel eingehen, kündigte der Erste Stadtrat an.


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