Braunschweig. Der handwerkliche Ausbildungszweig der Lebenshilfe Braunschweig kooperiert seit diesem Schuljahr mit der Johannes-Selenka-Schule. Handwerkliche Grundfertigkeiten stehen auf dem Lehrplan der Berufsschule. Die Lebenshilfe Braunschweig berichtet über die Kooperation.
„Vorsicht, nicht so tief!“, schallt es laut vom Nachbartisch. Sebastian Grote schreckt kurz auf und führt das spitze Werkzeug nur noch ganz vorsichtig weiter. Stechbeitel können selbst einem toten Stamm stark zusetzen. Doch der Warnruf von Berufsschullehrer Mario Knospe kam gerade noch zur rechten Zeit. Die noch rohe Holzschale nimmt keinen Schaden.
Auch der Umgang mit leichten Werkzeugen kann schwer werden. Doch die Auszubildenden im Berufsbildungsbereich (BBB) der Lebenshilfe Braunschweig möchten die Lerneinheiten nicht missen, im Gegenteil: „Für unsere Teilnehmer ist der Termin sehr wichtig. Er ergänzt die Ausbildung in unserem Zentrum hervorragend“, berichtet Ausbilderin Andrea Stolze. Auf diese Weise würden das Wissen sowie die praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten deutlich verbessert.
Die sechs Teilnehmer im Berufsbildungsbereich besuchen einmal wöchentlich für fünf Unterrichtsstunden die Schule. Der Ausbildungsrahmenplan für den Beruf Tischler bildet die Grundlage für die zu vermittelnden Inhalte. Auch Qualifizierungsbausteine, die Teile des Rahmenplans umfassen und mit einer kleinen Prüfung abschließen, werden zukünftig zwischen beiden Institutionen abgestimmt.
Besondere Herausforderung
„Wir kommen mit diesem dualen Ausbildungsmodell unserem Auftrag zu inklusiver Bildung ein Stück näher“, erläutert Frank Rogalski, Leiter der Abteilung Berufliche Bildung. Damit werde die seit Jahren bestehende Kooperation mit der Helene-Engelbrecht-Schule, die vorrangig Kulturtechniken vermittle, um fachspezifische Komponenten ergänzt.
Für die Johannes-Selenka-Schule bilde die neue Gruppe zwar eine besondere Herausforderung, berichtet Lehrer Mario Knospe. Doch die hätten er und sein Kollege Klaus Tappenbeck, Koordinator für Holztechnik, Farbtechnik und Raumgestaltung, gerne angenommen. Knospe: „Der Unterricht läuft jetzt gut, und wir können viele praktische Fähigkeiten vermitteln.“
Fähigkeiten, die Sebastian Grote und Kollegen gut gebrauchen können. Finn Erik Slanina bilanziert kurz und bündig: „Wir lernen eine Menge und haben dazu gemeinsam viel Spaß.“