Betrug mit Grafikkarten: Lahme Ente im Karton

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Der Braunschweiger Computer-Grossist Kosatec warnt vor Grafikkartenfälschungen der Typen Geforce GTX 650 und GTX 660 von Nvidia. Der Distributor hat den Vertrieb gestoppt und will den Ursachen auf den Grund gehen.

Die Firma erfuhr am Dienstag, 26. August, von den in Umlauf gebrachten gefälschten Grafikkarten vom Typ GTX 650 und GTX 660. Dabei handelt es sich jedoch um eine Fälschung, die auf einer vier Jahre alten und viel langsameren Grafikkarte basiert. "Sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls haben wir die betreffenden Karten aus dem Sortiment genommen um eine weitere Verbreitung der Ware zu verhindern. Des Weiteren haben wir umfassende Nachforschungen eingeleitet, um zur Aufklärung des Vorfalls beizutragen", erklärt ein Firmensprecher.

Die Braunschweiger versichern ausdrücklich, dass sie zu keinem Zeitpunkt Kenntnis von einer Manipulation der Ware hatten oder ihnen ein dahingehender Verdacht bekannt war. "Zudem können wir lückenlos nachweisen, dass wir die betroffenen Artikel in insgesamt vier Chargen vom 2. bis 18. Juli 2014 direkt beim Nvidia-zertifizierten Hersteller „Point of View“ bezogen haben, mit dem wir seit 2008 zusammenarbeiten", erklärt der Firmensprecher weiter. Demnach erhielt Kosatec knapp 300 fälschlich als GTX 660 bezeichnete Karten sowie rund 100 GTX 650, die sich inzwischen auch als manipuliert herausgestellt haben. Point of View distanziert sich allerdings von den Vorwürfen. Die Firma habe die erwähnten Produkte nicht selber gefertigt. Jetzt ist Hersteller Nvidia am Zug, der den Fall ernst nehme und untersuche.

Der Braunschweiger Distributor bittet nun alle Kunden, die betreffende Grafikkarten dort gekauft haben, sich zwecks Rückerstattung des Kaufpreises mit der Serviceabteilung (service@kosatec.de) in Verbindung zu setzen.