Braunschweig. Birnen, Bohnen und kein Speck – so lautet der Titel des öffentlichen Vortrags, zu dem das neue Israel Jacobson Netzwerk am kommenden Donnerstag, 14. April, ab 19 Uhr ins Braunschweigische Landesmuseum, Burgplatz 1 einlädt. Der wissenschaftliche Leiter des New Yorker Leo Baeck Institutes (LBI), Dr. Frank Mecklenburg, bringt darin Licht ins Dunkel von Geschichte und Inhalt jüdischer Kochbücher. Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Arbeitstagung des Netzwerks Jüdische Sachkultur statt, wo sich rund 50 Experten an der Bet Tfila Forschungsstelle für jüdische Architektur der Technischen Universität Braunschweig austauschen. Der Eintritt ist frei.
Gedruckte Kochbücher sind seit langem bekannt. Jüdische Kochbücher finden sich dagegen erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Verbürgerlichung und Emanzipation der deutschen Juden im 19. Jahrhundert. Viele jüdische Rezepte haben zudem lange in Schränken und Schubladen der Emigranten in Amerika und anderswo gelegen, wo sie jetzt nach und nach von ihren Nachkommen ans Tageslicht befördert werden. Das Leo Baeck Institute New York widmet sich der Geschichte der deutschsprachigen Juden. Mit seiner umfassenden Bibliothek sowie seinem stetig wachsenden Archiv ist es eine bedeutende Sammlungsstätte von Quellen und Forschungsmaterial über die jüdischen Gemeinden Zentraleuropas und umspannt dabei über fünf Jahrhunderte. Nach Begrüßung durch Dr. Heike Pöppelmann, Direktorin des Braunschweigischen Landesmuseums, führt Prof. Dr.-Ing. Alexander von Kienlin, Präsident des Israel Jacobson Netzwerks, durch den Abend.
Der am 6. April 2016 neu gegründete Verein „Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e. V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, die vielfältige Geschichte der Juden besonders in der Region Braunschweig-Wolfsburg zu erforschen und zu vermitteln. Mit diesem Vortrag beginnt das Netzwerk seine öffentliche Arbeit.
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