Bis zu 500 PS: Polizei kontrollierte Tuning-Szene in Braunschweig

Zahlreiche Ordnungswidrigkeiten wurden aufgedeckt. Ein Fahrzeug sowie ein Führerschein wurden noch vor Ort durch die Polizeibeamten sichergestellt und die Weiterfahrten beendet.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am Samstagabend kontrollierte die Polizei Braunschweig bis in die Nacht hinein in der Braunschweiger Innenstadt sowie an einem Szene-Treffpunkt an der Alten Frankfurter Straße über 30 Fahrzeuge, die der Tuning- und Autoposer-Szene zuzuordnen waren. Sie wurden hierbei durch Kollegen aus der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel unterstützt. Dies teilte die Polizei mit.



Zielrichtung der Kontrollaktion war zum einen die Überwachung der Fahrweise der genannten Szene, da insbesondere an den Wochenenden hochpreisige und hochmotorisierte Fahrzeuge ihre Runden drehen und hierbei lautstark auf sich aufmerksam machen, so die Polizei. Zum anderen unterzogen die fachkundigen Beamten die getunten Fahrzeuge einer ganzheitlichen Kontrolle, um unzulässige Bauartveränderungen und damit verbundene Gefahren festzustellen.

Fahrzeuge aus der BMW M-Serie sowie Mercedes-AMG, die häufig eine Motorleistung zwischen 300 bis 500 PS vorweisen können, und auffällig junge Fahrer zwischen 20 und 30 Jahren traten in das Visier der Polizei.

Etliche auffällige Fahrzeuge


Die Beamten stellten an zehn Fahrzeugen Umbauten an Rad- und Reifenkombinationen, an den Auspuffanlagen, Fahrwerken sowie an den
Beleuchtungseinrichtungen fest, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten. Sechsmal war die Verkehrssicherheit derart gefährdet, dass die Weiterfahrt durch die Polizeibeamten untersagt wurde. An einem Auto eines 21-Jährigen war ein Luftfahrwerk ohne Notlaufeigenschaften eingebaut, so dass sie Polizeibeamten das Fahrzeug zur gutachterlichen Vorführung sicherstellen mussten.

Unzulässigen, vermeidbaren Lärm verursachten die Fahrer nicht nur durch durchdrehende Reifen und aufheulende Motoren, sondern auch durch die mehrfache Benutzung einer fest verbauten elektrischen Fanfare. Die Polizeibeamten stoppten und kontrollierten die Fahrer und leiteten auf Grund ihrer Feststellungen Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen diese ein. Die Fanfare wurde sichergestellt.

Ein 28-Jähriger erweckte die Aufmerksamkeit der Polizeibeamten, weil er sein Motorrad auf dem Bohlweg stark beschleunigte und auf dem Hinterrad fahrend mehrere Fahrzeuge überholte.

Illegales Straßenrennen


Auf der Wolfenbütteler Straße beobachteten die Polizeibeamten zudem ein illegales Kraftfahrzeugrennen zwischen einem BMW und einem Mercedes und leiteten ein Strafverfahren gegen einen 18- und einen 22-Jährigen ein. Den Führerschein stellten die Beamten sicher.

Im Rahmen der Kontrollaktion wurden auch einzelne Personen identifiziert, die in der Vergangenheit in Bezug auf Clanstrukturen bekannt geworden waren, so die Polizei.

Ingo Patzke, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des Polizeikommissariats Mitte kündigt an: "Das Phänomen der Autoposer, die sich in der Braunschweiger Innenstadt zum Teil verkehrswidrig und vorsätzlich über alle Regeln hinwegsetzen, um sich in ihrer Szene und in der Öffentlichkeit zu zeigen, nimmt immer größere Ausmaße an. Regelmäßig erreichen uns Beschwerden über Lärmbelästigungen insbesondere am Bohlweg. Die Fahrzeugführer gefährden bei ihren riskanten Fahrten nicht nur sich selbst, sondern auch Unbeteiligte. Daher werden wir auch in Zukunft diese proaktiven Kontrollaktionen durchführen und die Verstöße konsequent verfolgen."


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