Braunschweig. Unumstritten war die Sache nicht, aber Anfang des Jahres stimmte die Politik mehrheitlich dem Ansinnen der Oberstaatsanwaltschaft Braunschweig zu, dass mit der Behörde auch der Fritz-Bauer-Platz umzieht. Ein Teil des Ruhfäutchenplatzes wurde entsprechend umbenannt. Der Platz soll nun in seiner Aufenthaltsqualität aufgewertet werden. Wieder einmal zulasten öffentlicher Parkplätze.
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Die Pläne der Verwaltung wurden in dieser Woche dem Stadtbezirksrat Mitte vorgestellt. Eine Entscheidung trifft der Ausschuss für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergaben am 6. September.
Wertschätzung für das Wirken Bauers
Die Aufwertung des Straßenraums des Fritz-Bauer-Platzes zwischen Dankward- und Casparistraße solle die Wertschätzung für das Wirken von Fritz Bauer gerade auch in seiner Braunschweiger Zeit hervorheben, heißt es zur Begründung der geplanten Maßnahme. Der ehemalige Braunschweiger Landesdirektor und Generalstaatsanwalt Fritz Bauer hatte sich insbesondere mit der rechtlichen Aufarbeitung des Dritten Reichs auseinandergesetzt.
Und so sehen die Pläne aus: Direkt vor dem Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft soll eine Platzfläche entstehen, die seitlich von Bänken und Grünflächen eingeschlossen wird. Die neue Platzfläche soll mit Granitborden eingefasst werden und einen Belag aus Natursteinkleinpflaster (analog zum Ruhfäutchenplatz) erhalten. Der entlang der Gebäudefront durchgehende Gehweg werde weiterhin mit Betonplatten befestigt sein. Außerdem sei eine sogenannte Quartierstafel geplant, die für das Bauensemble und das Wirken der beiden Personen Heinrich Jasper und Fritz Bauer erarbeitet und umgesetzt werden soll. Hierzu befinde sich die Verwaltung noch in der Abstimmung.
Allerdings hat die Aufwertung des Platzes Auswirkungen auf die Parkflächen. Aktuell befinden sich im Planungsbereich insgesamt 27 Parkplätze beziehungsweise -flächen verschiedenster Nutzung. Elf Parkplätze sollen direkt vor Ort erhalten bleiben. Dies sind drei Car-Sharing-Plätze, zwei Behindertenparkplätze sowie sechs Anwohnerparkplätze.
Auf die Parkhäuser wird verwiesen
Die übrigen Parkplätze sollen in unmittelbarer Umgebung (250 bis 300 Meter) kompensiert werden: Ein Anwohnerparkplatz werde in die Stecherstraße, die Motorradstellfläche in den Hagenscharrn verlegt. Dafür entfällt dort ein öffentlicher Parkplatz. Die beiden E-Scooteraufstellflächen sollen in die Straße Marstall umziehen, die zwei dort entfallenden Anwohnerparkplätze würden ebenfalls in die Stecherstraße verlegt. Dafür entfallen hier zwei weitere öffentliche Parkplätze. Ein Problem sieht die Verwaltung hierbei offenbar nicht.
Die zu Fuß in einem Umkreis von 250 bis 300 Metern zu erreichenden Parkhäuser Packhof, Wilhelmstraße und Schloss würden ausreichend Kapazitäten aufweisen, so dass öffentliche Parkplätze in ausreichender Anzahl in den Parkhäusern vorhanden seien, heißt es seitens der Stadt.
Bau im nächsten Jahr?
Die Kostenschätzung für das Projekt beträgt 150.000 Euro. Stimmt der Ausschuss zu, sollen die Arbeiten im Jahr 2024 durchgeführt werden.
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