Braunschweig. Immer wieder beschwerten sich Bürger in der Vergangenheit bei der Polizei über den überdachten Bereich am Bohlweg. Die Befürchtung: Es handele sich um einen Drogen-Umschlagsplatz, es käme vermehrt zu Diebstählen, Schlägereien und es werde viel gebettelt. Bereits in der Vergangenheit hatte regionalHeute.de berichtet. Nun gibt es erneut Beschwerden: Hat sich die Situation in den letzen Monaten verschlimmert?
Joachim Grande, Pressesprecher Polizei Braunschweig sagte im Gespräch mit regionalheute.de, dass es immer wieder vorkomme, dass Bürger sich darüber bei der Polizei beklagen würden. Besonders der Bereich in der Nähe eines Bankinstituts und eines Kiosk wird genannt. Auch an den Straßenbahnhaltestellen gibt es immer wieder Einsätze. Die meisten Passanten würden sich über den Alkoholkonsum, das rauchen von Wasserpfeifen, die Lautstärke oder das versperren von Zugängen beschweren.
Auch einige Geschäftsinhaber hätten sich schon an die Polizei gewandt. "Durch die vielen Haltestellen haben wir einen Verkehrsknotenpunkt, an dem viele Menschen zusammenkommen. Da kommt es auch immer mal wieder zu Vorkommnissen", so Grande.
"Kein Drogen-Umschlagsplatz"
Man müsse aber Differenzieren, zum einen sei da eine gewisse Anzahl an Personen, die den überdachten Bereich zum Verweilen und Alkohol trinken nutzen würden, dazu käme eine nicht unwesentliche Anzahl von Jugendlichen, die sich besonders Nachts an den Haltestellen aufhalten würden. Besonders im Bereich der Schienen könne das dann schnell gefährlich werden. Anders sieht es dann im überdachten Bereich aus. Dort geht es eher um das öffentliche Bild, was sich bietet, erklärt Polizeisprecher Wolfgang Klages.
Pressesprecher Polizei Braunschweig, Wolfgang Klages. Foto: Polizei
"Es ist schon vorgekommen, dass Passanten dort angegangen wurden, aber das sind wenige Fälle. 2015 gab es 13 Einsätze im Bereich des Bankinstituts, 2016 sind es bisher acht", bemerkt er. Ein Anstieg sei somit nicht zu erwarten, die Zahlen würden stagnieren, von einer Verschlimmerung sei nicht zu sprechen. Überwiegend habe es sich bei den Einsätzen um Kontrollen gehandelt, eine geringe Anzahl an Straftaten sei dabei gewesen. Ein Drogen-Umschlagsplatz sei aber in keinem Fall vorhanden.
Wenig Möglichkeiten
Grande ergänzt, dass die Polizei in vielen Fällen nichts unternehmen könne. "Alkohol trinken in der Öffentlichkeit ist erst einmal nicht verboten. Wir fahren natürlich hin, sobald es Beschwerden gibt und überprüfen die Situation. Man muss aber auch ehrlich bemerkten, dass wir da wenig Möglichkeiten haben, auch wenn es vielen nicht gefällt." Sein Kollege Klages ergänzt: "Die Begleitumstände für den Bürger sind sicher nicht angenehm, aber hier müsste die Stadt wenn andere Voraussetzungen schaffen, zum Beispiel durch ein Alkoholverbot in diesem Bereich oder ähnliches. Die Kommunale Satzung verbietet das Betteln und Trinken eben nicht."
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