Braunschweig. Am Samstagabend rockte der gebürtige Braunschweiger Axel Bosse die Volksbank BraWo Bühne im Raffteichbad. Sein Support, die Hamburger Dancehall-Gruppe Chefboss, heizte ab 19:15 Uhr die Stimmung mit fetten Beats auf. Ab 20:30 Uhr konnten sich die zirka 6.500 Bosse-Fans auf neue und alte Hits freuen.
Kurz nach 19 Uhr, vor Beginn der Show, begrüßte Axel "Aki" Bosse seine Fans und kündigte Chefboss an. Er wolle mit dem "fetten Sound der Hamburger" einen Gruß an seine Heimatstadt senden und für einen "geilen Abend" sorgen, so der Wahl-Hamburger.
Chefboss beeindruckt durch Tanz und Dancehall-Beats
Die Show beginnt: Zwei knapp bekleidete Tänzerinnen mit silbernen Masken betreten die Bühne und tanzen zu den aufkeimenden Dancehall-Rhythmen. Dann tauchen die Chefboss-Mädels Alice Martin und Maike Mohr auf. Mit "Träume" sorgen die beiden Hamburgerinnen für beste Unterhaltung. Alice Martins Stimme fegt über die Zuschauermassen und erzählt von einem Leben voller Abenteuer und Rhythmus. Sie begeistert und heizt mit ihren Dancehall-Raps die Stimmung an. Bosse hatte Recht, Chefboss sorgen jetzt schon für einen "geilen Abend".
Support Chefboss aus Hamburg, die Dancehall-Gruppe, bestehend aus Alice Martin (links) und Maike Mohr (rechts). ">
Support Chefboss aus Hamburg, die Dancehall-Gruppe, bestehend aus Alice Martin (links) und Maike Mohr (rechts). Foto:
Support Chefboss aus Hamburg, die Dancehall-Gruppe, bestehend aus Alice Martin (links) und Maike Mohr (rechts). Foto:
"Der Wanderer" Bosse kommt auf die Bühne
20:30 Uhr: Endlich ist es soweit, Aki Bosse kommt auf die Bühne und legt gleich mit seinem neuen Song "Der Wanderer" los. Die Zuschauer sind begeistert und singen lauthals mit, das setzt sich auch bei "Alles ist Jetzt", der Hitsingle seines neuen gleichnamigen Albums, fort. Spätestens bei "Du federst" macht das ganze Publikum mit. 6.500 Fans rocken gemeinsam mit Indie-Pop-Musiker die Bühne am Raffteichbad. Die Stimmung ist gelöst, überall sind freudige Gesichter zu sehen.
Bosse schreibt Songs gegen Rassismus
Während der nächsten 90 Minuten folgt ein Hit auf den nächsten, ob neu oder alt, die Zuschauer werden bestens unterhalten. Zwischen seinen Liedern spricht Bosse von seinem Leben als Musiker, wie er dazu kam, über "kaputte Dinge wie sein Leben, Familie, Liebe und Alltag" zu schreiben. Eines ist ihm in Zeiten der aufkeimenden Fremdenfeindlichkeit wichtig: Rassismus darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Deswegen hat er das Lied von der schlecht bezahlten Kellnerin Claire geschrieben, die nach einem miesen Arbeitstag von der "Latte-Macchiato-Front" nach Hause kommt und zu allem Überfluss "eine Pegida-Demo im Fernsehen" sieht.
Bosse äußert sich zum ersten Mal politisch auf seiner neuen CD. Er erzählt von der Generation seiner 13-jährigen Tochter, denen es egal sei, woher ein Mensch komme oder ob sein Vater Anwalt sei. So müsse auch unsere Generation sein, denn "Leute, die sich besser als andere fühlen, seien eh verkorkst".
Das ehrenamtliche Engagement von Bosse
Aki Bosse ist nicht nur Sänger und Songwriter, er engagiert sich auch ehrenamtlich. Mit "Viva con Agua"-Gründer Benjamin Adrion, einem - wie Bosse erzählt - ehemaligen Eintrachtspieler baut das Hilfsprojekt Brunnen in Afrika. Bosse ist für Äthiopien zuständig und zeigt einmal mehr, dass aus Prominenz auch große Verantwortung für die Gesellschaft erwächst. Ein sympathischer Kerl, dieser Bosse, das ist von diesem Konzertabend geblieben.
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