Bragida-Demo mit ehemaliger Funktionärin der NPD

von Robert Braumann


| Foto: SIna Rühland



Braunschweig. Nachdem am letzten Sonntag Lutz Bachmann und Tatjana Festerling bei der Bragida-Kundgebung auftraten, ist für den kommende Veranstaltung am 26.04.2015 Sigrid Schüßler angekündigt. Im Jahr 2013 war sie Spitzenkandidatin der NPD bei der bayrischen Landtagwahl. Beim NPD-Bundesparteitag in Weinheim im November 2014 kandidiert Sigrid Schüßler als NPD-Bundesparteivorsitzende. Sie unterlag und trat als stellvertretende Landesvorsitzende der NPD Bayern am 31.10.2014 zurück.

Bei den vergangenen Veranstaltungen von Bragida hatte die Polizei Braunschweig immer wieder darauf hingewiesen, dass ein Teil der Anwesenden der rechtsextremen Szene zuzuordnen wäre. Bragida-Gründerin Tina Müller hatte im Interview mit BraunschweigHeute.de nach der ersten Bragida-Veranstaltung betont, dass man keinesfalls rechtes Gedankengut bei der Bewegung zulassen wolle. Man sei selber erschrocken gewesen, wie viele Menschen mit dieser Gesinnung zur Veranstaltung gekommen seien. Man wolle diese Personen nicht dabei haben und falls zur nächsten Kundgebung wieder welche erscheinen würden, dann sollen diese auch von der Veranstaltung entfernt werden (Quelle: BraunschweigHeute.de). BraunschweigHeute.de hat bei Bragida-Gründerin Tina Müller nachgefragt, wie zu diesen Aussagen eine Einladung einer ehemaligen NPD-Funktionärin passt. Sie sagte: "Sigrid Schüßler wurde uns als Rednerin empfohlen. Sie hat schon einige Reden in der Partnerstadt Magdeburg abgehalten. Nach unseren Erkenntnissen ist sie parteiungebunden.Ob sie in der Vergangenheit bei der von ihnen genannten Partei zugehörig war, liegt nicht in unserer Kenntnis. Wichtig ist für uns in jedem Fall, dass sie damit zum heutigen Zeitpunkt nicht´s mehr zu tun hat und auch ihre Rede dementsprechend neutral halten wird. Um dieses zu überprüfen, werde ich mir die Rede vorher ansehen und prüfen."

Unterschiedliche Sichtweisen


David Janzen (Sprecher, Bündnis gegen Rechts) ließ verlauten: "Dass Bragida nun mit Sigrid Schüßler eine Rednerin ankündigt, die noch vor einem Jahr eine führende Funktionärin der NPD war, zeigt, wie weit rechts diese vorgebliche 'Bürgerbewegung' inzwischen steht. Mit 'Islamkritik' hat das alles gar nichts mehr zu tun. Hier in Braunschweig zeigt sich eine aggressive, extrem rechte 'Bewegung', deren Versammlungen sich kaum mehr von HOGESA- oder Neonaziaufmärschen unterscheiden. Viele Menschen fragen sich, warum weder die Stadt noch die Polizei diese Versammlungen unterbindet, obwohl auch am letzten Sonntag dort wieder aggressive, teilweise vermummte, rechte Hools auftraten und es zu Beleidigungen und Attacken auf Journalisten kam."


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