Bragida und Bündnis wollen weitermachen

von Robert Braumann


| Foto: Heise



Braunschweig. Rund 140 Teilnehmer zählte die Polizei bei der vierten Bragida-Kundgebung vor dem Rathaus. Wieder weniger als in den Wochen zuvor. Die Organisatorin Tina Müller denkt aber keineswegs an ein Ende der Veranstaltungen. Für die kommenden Montage seien weitere Demos angemeldet.

Man werde in Absprache mit dem Ordnungsamt und der Polizei entscheiden, wann etwas stattfindet und wann nicht, so Tina Müller. Dabei solle ihre Meinung nach dringend etwas am Sicherheitskonzept verändert werden. Viele Teilnehmer hätten sich auf der letzten Kundgebung bedroht gefühlt. "Es sind vermehrt Steine und Flaschen von Seiten der Gegendemonstranten geworfen worden", so Müller.

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Joachim Grande (Pressesprecher Polizei) sagte gegenüber BraunschweigHeute.de: "Es gab einen Vorgang, bei der ein 19-Jähriger auf Seiten der Gegendemonstranten, eine Flasche in Richtung Bragida-Teilnehmer geworfen hat." Dies sei am Hagenmarkt passiert. Getroffen oder verletzt worden wäre aber niemand. Es sei ein Strafverfahren gegen den 19-Jährigen wegen versuchter Körperverletzung eröffnet worden. Weitere Fälle wären der Polizei nicht bekannt. Laut der Polizei bereite man sich wie gehabt auf den nächsten Demo-Montag vor und würde zum momentanen Zeitpunkt davon ausgehen, dass beide Seiten wieder auf die Straße gehen.

Weitere Kundgebungen geplant


Tina Müller sagte gegenüber BraunschweigHeute.de. dass es für den kommenden Rosenmontag nicht endgültig klar wäre, ob es eine Veranstaltung geben würde oder nicht. Dies würden Gesprächen in den kommenden Tagen klären. Man habe aber eine Daueranmeldung bei der Stadt eingereicht und möchte auch in den kommenden Wochen weitere Veranstaltungen abhalten.

Rosenmontagsdemo vom Bündnis


Das Bündnis gegen Rechts ruft dafür schon jetzt für den kommenden Montag zu einer bunten Rosenmontagsdemo auf. Beginn sei wieder um 18 Uhr auf dem Kohlmarkt. Die Demonstration stehe unter dem Motto: "Brunswiek Helau! Wir klauen Bragida die Show - Ein buntes Braunschweig woll'n wir seh'n, Bragida soll nach Hause geh'n!" David Janzen, Sprecher des Bündnis gegen Rechts: "Wir werden auch am Rosenmontag dafür sorgen, dass rechte Parolen und dumpfen Ressentiments gegen Minderheiten hier nicht ungestört verbreitet werden können. Wir wollen deshalb mit einer bunten Rosenmontagsdemo gegen Rassismus demonstrieren. Braunschweig ist genauso bunt und vielfältig wie sein Karneval. Und der gehört genauso zu dieser Stadt, wie die vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, sexueller Identität oder Kulturen."

Buntes Programm geplant


Bei der Auftaktkundgebung der Demonstration, die von Sebastian Wertmüller (ver.di) angemeldet wurde, und der Abschlusskundgebung (voraussichtlich am Domlatz/Platz der Deutschen Einheit), soll es dann ein zum Karneval passendes kleines Bühnenprogramm mit Auftritten von Kabarettisten und einer politischen Büttenrede geben. Und es werde auch Konfetti, Tröten, Bonbons, Luftschlangen und bunte Verkleidungen geben und die Trommlerinnen und Trommler von sambaattac würden sicherlich wieder für die passende musikalische Begleitung sorgen.


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