Exklusiv: Bragida will sich neu ausrichten

von Robert Braumann


| Foto: T. Raedlein



Braunschweig. Im Interview mit BraunschweigHeute.de nimmt Bragida-Initiatorin Tina Müller Stellung zu den Vorwürfen, es werde auf den Kundegebungen ihrer Bewegung zu Behinderungen der Pressearbeit kommen (BraunschweigHeute.de berichtete). Zudem gibt sie einen Ausblick auf die kommenden Wochen und wirft dem Bündnis gegen Rechts vor Gegendemonstranten zu bezahlen. Auch eine Neuausrichtung der Bragida-Bewegung soll angestoßen werden. 

Tina Müller bestätigte erneut, dass man drei freie Fotografen von der Veranstaltung am vergangenen Montag ausgeschlossen habe. Nach Aussagen des Bündnisses gegen Rechts soll sich unter ihnen auch die ausgezeichnete Journalistin Andrea Röpke befunden haben. Dies geschah nach Aussage von Tina Müller, da diese sich nicht ausweisen wollten und ausschließlich Porträtaufnahmen der Teilnehmer gemacht hätten. Sonst habe man aber keine Journalisten behindert und wolle das auch in Zukunft nicht tun. Eine zwischenzeitlich angedachte Pressezone sei nach Absprache mit dem Ordnungsamt auch vom Tisch. Man würde bei der nächsten Veranstaltung jedoch wieder darauf achten, welche Art der Aufnahmen gemacht werden.

Demos werden weitergehen


Von einem Ende der Proteste will die Bragida-Gründerin nichts wissen. Es sei nicht geplant die Demos zu beenden und mehrere Wochen auszusetzen. Es könne sicherlich einmal zu einer Verlegung des Demo-Tages kommen oder ein Termin ausfallen, auch um die Polizei zu entlasten. Vorerst sei dies jedoch ausschließlich für den 23. Februar geplant, der Tag an dem Eintracht Braunschweig spielt. Man würde gegebenenfalls einen Ersatztermin finden wollen.

Bragida Neuausrichtung: "Deutschland hat noch andere Probleme als die Islamisierung"


Überraschend teilte Tina Müller mit, dass sie eine Neuausrichtung von Bragida plane und das Positionspapier überarbeiten möchte. "Deutschland hat noch andere Probleme als die Islamisierung", erzählte die Initiatorin. Das größte Problem das Deutschland habe, sei das Fehlen eines Friedensvertrages. Dieser wäre niemals unterzeichnet worden. Dadurch sei das Land nicht souverän, Bürger wären nur Nummern und keine Menschen. Auch ein kompletter Gesetzestext würde fehlen. Das sei ein Thema, auf das Aufmerksam gemacht werden müsste.

Wiederholt wies Tina Müller rechte Tendenzen der Bragida-Bewegung von sich. Rechtes Gedankengut habe dort keinen Raum. Das dennoch polizeibekannte Anhänger der rechten Szene auf den Kundgebungen erscheinen könne sie nicht verhindern, zumal sie diese nicht einmal kennen würde.

Gegendemonstranten bezahlt?


Dem Bündnis gegen Rechts wirft Müller vor, dass diese Gegendemonstranten teilweise bezahlen würden. Sie gab an, dass man gesicherte Informationen hätte, dass rund 25 Euro für einen Teilnehmer gezahlt werden würden. Hierzu erklärt der Sprecher des Bündnisses David Janzen in einer schriftlichen Stellungnahme:




"Ich bin es langsam Leid mich ständig zu solchen und ähnlichen völlig aus der Luft gegriffenen Behauptungen von BRAGIDA-Anhängern äußern zu müssen. Diese und andere Behauptung kursieren seit Wochen durch die Kommentarspalten im Internet. Ähnliches wurde auch schon von den Gegendemonstrationen in Dresden behauptet. Natürlich ist davon nichts, aber auch gar nichts wahr. Das die Anhänger von BRAGIDA oder auch BraBB solche Märchen glauben, zeigt nur wie realitätsfern die Wahrnehmung dieser Leute ist. Wer bei den Kundgebung des Bündnis gegen Rechts war, weiß das das Gegenteil der Fall ist: Wir haben dort Spenden von den Menschen eingesammelt, um unsere Ausgaben z.B. für die Bühne und die Miete der Lautsprecheranlage decken zu können. Ich möchte bei dieser Gelegenheit allen ein großes Dankeschön sagen, die mit ihrer Spende mit dazu beigetragen haben, dass wir unsere Engagement gegen Rassismus weiter fortsetzen können. Im übrigen erhalte auch ich kein Geld für meine Tätigkeit für das Bündnis, sie ist rein ehrenamtlich."


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