Braunschweig: In Sachen Quantentechnologie ganz vorn dabei

Die 40. Auflage des Braunschweiger Unternehmergesprächs fand bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt statt.

Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (re.), Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (2. v. re.), PTB-Präsidentin Prof. Dr. Cornelia Denz und Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, begrüßten rund 160 Gäste zum 40. Braunschweiger Unternehmergespräch.
Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (re.), Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (2. v. re.), PTB-Präsidentin Prof. Dr. Cornelia Denz und Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH, begrüßten rund 160 Gäste zum 40. Braunschweiger Unternehmergespräch. | Foto: Braunschweig Zukunft GmbH / Peter Sierigk

Braunschweig. „Braunschweig hat beste Voraussetzungen, den weltweiten Milliardenmarkt der Quantentechnologien maßgeblich mit zu erschließen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum beim 40. Braunschweiger Unternehmergespräch am gestrigen Mittwoch. Das traditionsreiche Treffen von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung richtete die Braunschweig Zukunft GmbH in diesem Jahr gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) aus – einer der führenden Institutionen im Zukunftsfeld Quantentechnologien. Das berichtet die Braunschweig Zukunft GmbH in einer Pressemeldung.



Ehrengast war Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation oder Gesundheit – in vielen Bereichen werden Quantentechnologien künftig eine Schlüsselrolle spielen. Für uns ist die Quantentechnologie ein zentrales Forschungsthema mit langer und exzellenter Tradition in Niedersachsen und herausragenden Erfolgen. Insbesondere in der Region Hannover-Braunschweig ist ein einzigartiges Forschungsumfeld entstanden. Hier arbeiten zahlreiche namhafte Wissenschaftseinrichtungen - unter anderem die TU Braunschweig, die Leibniz Universität Hannover und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt – auf dem Gebiet der Quantentechnologien zusammen. Als Land haben wir gezielt investiert, um diese Forschungsinfrastruktur auszubauen und das regionale Ökosystem aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Startups zu stärken“, so Falko Mohrs.

Aus Potenzial reale Lösungen


„Damit aus dem Potenzial der Quantentechnologien reale Lösungen werden, die einen Mehrwert für die Gesellschaft und die Wirtschaft schaffen, gilt es jetzt umso mehr, die Kenntnisse unserer Forschung in die Anwendung zu überführen und so einen neuen Wirtschaftszweig in der Region aufzubauen. Dieser Aufgabe gehen das QVLS und die Partnerinnen und Partner mit großem Elan nach. Als Land wollen wir diesen zukunftsorientierten Weg weiter begleiten“, so Mohrs.

Die PTB zählt gemeinsam mit der TU Braunschweig und der Leibniz-Universität Hannover zu den Vorreitern der Quantenforschung. PTB-Präsidentin Prof. Dr. Cornelia Denz: „Es ist ein großes Wort, aber es gilt mal wieder eine ‚Neue Welt‘ zu entdecken, nämlich die neue Welt der Quantentechnologien. Diese Technologien, so die schon jetzt ablesbaren Tendenzen, werden sich auf zahlreichen Gebieten auswirken: bei der Rechenpower unserer Computer, bei abhörsicheren Kommunikationsmethoden oder auf dem weiten Feld der Sensorik."

"Eine entscheidende Rolle"


Quanten spielten hier überall eine entscheidende Rolle. Und diese quantentechnologische Zukunft werde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Braunschweig und Hannover, darunter nicht zuletzt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt als nationales Metrologieinstitut Deutschlands, entscheidend mitgestaltet. "Das erfüllt mich als Präsidentin der PTB mit Stolz. Und so freue ich mich ganz besonders, in diesem Jahr Gastgeberin des Braunschweiger Unternehmergesprächs gewesen zu sein. Solche Gespräche sind eine wesentliche Zutat, um alle Akteure für die Entdeckung neuer Welten zusammenzubringen“, so Denz.

Im niedersächsischen Verbundprojekt Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), das Bund, Land und Volkswagen Stiftung gemeinsam fördern, bringen sich mit der hannoverimpuls GmbH und der Braunschweig Zukunft GmbH auch die Wirtschaftsförderungen der beiden größten Städte des Landes gemeinsam ein. „Das wirtschaftliche Potenzial der Quantentechnologien ist enorm, und dafür müssen wir den Transfer von der Forschung in die Wirtschaft vorantreiben“, so Oberbürgermeister Kornblum.

Paradebeispiel High-Tech-Inkubator


Ein Paradebeispiel dafür, wie sehr ein Wirtschaftsstandort von der Wissenschafts- und Forschungslandschaft profitieren kann, sei der High-Tech-Inkubator des QVLS, der in den ehemaligen Rolleiwerken in Braunschweig aktuell elf Startups fördert. „PTB, TU Braunschweig und Leibniz-Universität Hannover arbeiten hier eng zusammen und bringen auf diese Weise junge Unternehmen hervor, die enormes Wertschöpfungspotenzial entfalten können – und das sollen sie bestenfalls natürlich auch langfristig hier in unserer Region tun“, so Kornblum.

Doch nicht nur für Startups, auch für die etablierte, mittelständische Wirtschaft sei die Auseinandersetzung mit disruptiven Technologien essenziell. „Frühzeitig auf Trends reagieren und sie bestenfalls sogar mitgestalten zu können, ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Vom Austausch und von der Kooperation mit unseren starken Forschungseinrichtungen hier vor Ort kann unsere Wirtschaft profitieren“, so Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH und Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig. „Wir sind dankbar, dass die PTB als Partnerin des diesjährigen Unternehmergesprächs für diesen wichtigen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ihre Türen geöffnet hat.“


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