Braunschweig. Wie die Stadt Braunschweig in einer Pressinformation erklärt, könne man angesichts der dramatischen Entwicklung in Afghanistan, auch kurzfristig Ortskräfte und weitere besonders schutzbedürftige Personen, insbesondere auch Frauen und Mädchen, aus dem Krisenstaat aufnehmen.
Etwa 50 Menschen könnten in den dezentralen Standorten für Geflüchtete und in der Immobilie Saarbrückener Straße untergebracht werden. Das hat heute Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast in einem Pressegespräch mitgeteilt. Zugleich hat sie an den Bund und das Land Niedersachsen die Forderung gestellt, Aufnahmeprogramme zu entwickeln und die Kommunen mit den erforderlichen Mitteln, insbesondere finanzieller Art, auszustatten, um die Aufgabe der Versorgung und Integration wahrnehmen zu können. Die Zuweisung werde über das Land Niedersachsen erfolgen.
Zudem werde die Stadt Braunschweig, die derzeit das Bündnis "Städte sicherer Häfen" für Niedersachsen koordiniert die Mitgliedskommunen um Überprüfung ihrer jeweiligen Kapazitäten bitten mit dem Ziel, dass auch dort Menschen aufgenommen werden können. "Ortskräfte, Frauen und Mädchen sind in Afghanistan jetzt besonders bedroht. Alle Städte stehen in der Verantwortung, sich in dieser dramatischen Ausnahmesituation solidarisch zu zeigen und sofortige Hilfe anzubieten." Von Seiten des Städtebündnisses werde es ebenfalls einen gemeinsamen Aufruf im Namen aller Bündnispartner an den Bund geben, in dem die Bereitschaft zur kurzfristigen Aufnahme erklärt wird.
Niedersachsen erhöht die Aufnahmequote von Flüchtlingen
Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport hat im Entwurf der Neufestsetzung der Verteilquoten nach dem Aufnahmegesetz das Gesamtverteilungskontingent für Niedersachsen bereits angepasst und die Verteilquote um 7.500 Personen von 15.000 auf 22.500 erhöht. Dabei sei die Verschlechterung der Lage in Afghanistan bereits berücksichtigt. Die Städte werden also höhere Zuweisungen erhalten. Für Braunschweig sei damit mit einer Verteilquote von 511 Personen zwischen August 2021 und August 2022 zu rechnen. Bisher war die Stadt von etwa 300 bis 350 Zuweisungen ausgegangen.
Die Stadt werde prüfen, wie über die bereits kurzfristig möglichen 50 Aufnahmen weitere Kapazitäten geschaffen werden können, sagte Dr. Arbogast. Braunschweig habe gute Voraussetzungen für eine gelingende Integration Geflüchteter. Mit dem dezentralen Standortekonzept habe es in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gegeben. "Es ist essentiell, dass wir die finanziellen Ressourcen bekommen, um die wichtige Integrationsarbeit vor Ort zu leisten.", so Arbogast weiter.
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