Braunschweig. Die Stadt Braunschweig möchte den Gebäudekomplex des ehemaligen Hotels "Vienna Easy" an der Salzdahlumer Straße kaufen, bestehend aus den ehemaligen Hotelgebäuden, die seit Anfang 2022 für die Unterbringung ukrainischer Kriegsvertriebener genutzt werden, sowie dem dahinterliegenden, derzeit ungenutzten Sportkomplex.
Diesen Vorschlag wird die Verwaltung dem Finanz- und Personalausschuss zur Entscheidung am 2. November vorlegen. Die Verwaltung würde damit ihr Vorkaufsrecht ausüben. Die Höhe des Kaufpreises ist nicht-öffentlich. Mit dem Kauf einhergehen würden noch zu bestimmende Sanierungen im Bereich der Gebäude. Dies teilte die Stadt mit.
Flüchtlinge und mehr
Das Gelände böte ein großes Potential für gleich mehrere für die Stadt wichtige Themen, erläuterte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. Zum einen habe sich herausgestellt, dass das frühere Hotel gut zur Unterbringung Geflüchteter geeignet sei. "Wir werden es dauerhaft brauchen, insbesondere um zu vermeiden, dass wir bei steigenden Zahlen wieder Turnhallen nutzen müssen."
Sanierung kostet weniger als Neubau
Braunschweiger Basketball unterstützen
Erfreut äußerte sich über diese Option auch der Geschäftsführer der Basketball-Löwen, Nils Mittmann: "Die Möglichkeit eines neuen Trainingszentrums inklusive Geschäftsstelle stellt für uns die Lösung für eine unserer aktuell größten und dringendsten Herausforderungen dar. Mit einem Umzug in die neuen Räumlichkeiten an der Salzdahlumer Straße hätten wir endlich wieder professionelle Rahmenbedingungen, um den Erstliga-Trainingsbetrieb sowie unsere Nachwuchsarbeit und die damit verbundene Entwicklung sowie Förderung von jungen Spielern voranzutreiben."
Auch für andere Sportarten interessant
Und noch einen weiteren Engpass könnte die Tennishalle beseitigen: Seit die Tennishalle auf der Sportanlage Rote Wiese aufgrund von Statikproblemen nicht mehr für den Vereinssport zur Verfügung steht, fehlen Trainingsmöglichkeiten für Tennissportlerinnen und –sportler. Insgesamt sechs Indoor-Tennisspielfelder in zwei Hallen an der Salzdahlumer Straße könnten hier Abhilfe schaffen. Profitieren könnten davon etwa der MTV Braunschweig, der Heidberger Tennis-Club und der BTHC. Das Defizit an Hallen-Tennisplätzen in Braunschweig wäre so weitgehend aufgelöst.
Zudem wäre eine Nachnutzung der Squash-Halle oder ein Teilumbau zu Badminton-Feldern möglich. Geprüft werden könnte auch die Umnutzung des Kegelbereichs zur Dart-Spielstätte oder als Ersatz für das entfallende Ruderbecken der Tunica-Halle. Auch die Gymnastik-Räume und der Fitness- bzw. Kraftsportbereich bieten Entwicklungsmöglichkeiten.
Gerade eigentlich kein Geld
Stimmt der Finanzausschuss zu, würde die Stadt Braunschweig das Vorkaufsrecht ausüben. Mittel für die Sanierungen seien derzeit im Haushalt nicht vorhanden, allerdings wolle die Verwaltung prüfen, wie sie gegebenenfalls über Mittelumschichtungen mit ersten Sanierungen schon im kommenden Jahr beginnen könnte.