Braunschweig. In der kommenden Woche (5. bis 7. September) steht Braunschweigs wichtigstes Volksfest - das Magnifest - an. Ausgerichtet wird das Event vom Verein Werbegemeinschaft Magniviertel. Da es in der Vergangenheit Probleme mit der Finanzierung und auch Kritik einiger Anlieger gab, soll das Fest in diesem Jahr einige Neuerungen bereithalten. regionalHeute.de sprach darüber mit dem Vereinsvorsitzenden Michael Rathke.
Ein immer wieder genannter Punkt ist, dass das Magnifest regionaler werden soll. Doch wie zeigt sich das in diesem Jahr konkret? "In diesem Jahr haben wir deutlich mehr Stände aus der Region gewinnen können. Uns ist aber auch bewusst, dass wir unser Ziel einer noch konsequenteren regionalen Ausrichtung noch nicht in vollem Umfang erreicht haben. Vor allem aus dem Schaustellerverband sind weniger Bewerbungen eingegangen als erhofft. Dennoch werden die Besucherinnen und Besucher viele Anbieter aus Braunschweig und dem direkten Umland antreffen – ein klarer Schritt in die richtige Richtung", betont Rathke.
Überangebot an Ständen von außerhalb
Hieran anknüpfend die Frage: Was bewertet der Veranstalter an den vergangenen Festen rückblickend als verbesserungswürdig – und welche Konsequenzen werden gezogen? "In den letzten Jahren hatten wir stellenweise ein Überangebot an Ständen von außerhalb, wodurch der regionale Charakter etwas in den Hintergrund gerückt ist. Außerdem war die Organisation für die Gastronomen im Magniviertel teilweise eine sehr große Belastung. Aus diesen Erfahrungen haben wir klare Schlussfolgerungen gezogen: Wir setzen stärker auf regionale Partner und vereinfachen die Abläufe für unsere ansässigen Gastronomen und Händler", so Rathke.
Auch bei der Gestaltung der Festmeile werde es Änderungen geben. "Die Internationale Meile wird in veränderter Form am Klint fortgeführt. Bewährte Formate wie der Mittelaltermarkt an Ägidien und die verschiedenen Livemusik-Bereiche bleiben selbstverständlich bestehen. Zusätzlich richten wir neue kleinere Aufenthaltsflächen ein, zum Beispiel in der Langedammstraße, die wir als ruhigere Zone zur Weingasse umgestalten", berichtet der Vereinsvorsitzende.
Die größten Kostenpunkte
Immer wieder kommt es zu Finanzierungsproblemen. Doch wo liegen die größten Kostenpunkte – und wo sieht man Einsparmöglichkeiten? "Die größten Kosten entstehen traditionell in den Bereichen Sicherheit und Infrastruktur – also Absperrungen, Bühnenbau, Sicherheitsdienste und Beschallung. Auch die GEMA-Gebühren für die Musikveranstaltungen schlagen erheblich zu Buche. Einsparpotenziale ergeben sich vor allem durch die verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Dienstleistern", erläutert Michael Rathke.
Ein weiterer Faktor, der Geld in die Kassen spülen soll, ist die Einführung eines Solidaritätsbändchens. "Mit dem Solidaritätsbändchen möchten wir das Magnifest auf finanziell stabilere Beine stellen und zugleich den Gemeinschaftsgedanken stärken. Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen verpflichtenden Eintritt, sondern um eine freiwillige Unterstützung. Der Erlös fließt zum Beispiel in zusätzliche Künstlerauftritte sowie in das Kinderfest, das in diesem Jahr wieder am Samstag und Sonntag stattfinden wird – ohne diese Mittel wäre das nicht realisierbar", betont Rathke.
Ab sofort erhältlich
Die Resonanz sei bereits jetzt sehr positiv. Viele Besucher möchten das Fest auf diese Weise unterstützen, was man als starkes Signal der Verbundenheit sehe. "Das Bändchen ist ab sofort für 5 Euro in vielen Geschäften im Magniviertel erhältlich. Mit jedem Kauf nimmt man außerdem automatisch an einem Gewinnspiel teil, bei dem zahlreiche Preise unserer Sponsoren verlost werden" so Rathke abschließend.