Braunschweig. Sonntagnacht gegen 1:30 Uhr wurde der Ratsherr Maximilian Hahn von der Fraktion P2 auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz von amtsbekannten Angehörigen der rechten Szene körperlich und verbal angegriffen. Dies bestätigte die Polizei auf Anfrage von regionalHeute.de. Durch ein schnelles Eingreifen von Passanten und Polizei habe Schlimmeres verhindert werden können, wie die Partei "Die PARTEI" in einem Pressestatement berichtet.
Hahn sei gerade auf dem Rückweg von einer Parteiveranstaltung gewesen, als er von sechs Personen erkannt und der PARTEI zugeordnet wurde. Daraufhin sei er beschimpft und bedroht worden. Als er mit dem Handy die Polizei rief, schlug eine Person aus der Gruppe ihm das Handy aus der Hand und begann den Ratsherren mit Tritten zu traktieren. Die Polizei sei mit mehreren Fahrzeugen jedoch schnell vor Ort gewesen. "Der für die Körperverletzung verantwortliche Täter konnte vor Ort festgestellt werden und wurde für den Rest der Nacht ins Polizeigewahrsam eingeliefert", berichtet Polizeisprecher Dirk Oppermann. "Die zweite Person, von der die Bedrohung ausging, wurde in einer nahegelegenen Gastronomie festgestellt und hat einen Platzverweis bekommen", so Oppermann weiter. Gegen beide Personen sei durch die Polizei eine Strafanzeige gefertigt worden. Derzeit werte man die Zeugenaussagen aus, das Verfahren würde jetzt anlaufen.
Courage in der Zivilgesellschaft
Maximilian Hahn gehe es den Umständen entsprechend gut, schreibt die PARTEI am Sonntagabend. Sein Smartphone sei bei der Auseinandersetzung jedoch zerstört worden. "Das offen aggressive Auftreten der Nazis ist erschreckend. Die PARTEI Braunschweig ist darüber unfassbar schockiert und positioniert sich erneut gegen rechte Hetze, faschistisches Gedankengut sowie körperliche Gewalt", schildert Michaline Saxel, 1. Vorsitzende des Kreisverbandes der PARTEI in Braunschweig. Sie fährt fort: "Nazis haben in Braunschweig und auch überall anders nichts zu suchen. Auch nicht nachts betrunken in Kneipenstraßen. Natürlich machen solche Taten Angst, dies war nicht die erste Bedrohung unseres Mandatsträgers. Das beherzte Eingreifen von Unbeteiligten zeigt jedoch, wie couragiert die Braunschweiger Zivilgesellschaft ist. Die PARTEI Braunschweig lässt sich nicht einschüchtern."
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