Braunschweig. Die Stadtbahnflotte der BSVG wird moderner: Um die Stadtbahnen aus dem Jahr 1995 zu ersetzen, wird die BSVG zwölf neue Stadtbahnen zuzüglich weiterer optionaler Fahrzeuge anschaffen. Dies teilt das Verkehrsunternehmen mit.
Diese werden so wie die heute schon im Einsatz befindlichen Fahrzeuge 2,30 Meter breit sein. „Wir wurden 2021 beauftragt, ein Konzept zu erstellen, das den Einsatz von breiteren Stadtbahnen, nämlich mit einer Breite von 2,65 Metern, vorsieht. Der Ausbau für den Einsatz solcher Bahnen wurde 2022 vom Rat der Stadt beschlossen“, erklärt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke.
Damit breite Stadtbahnen in der Stadt unterwegs sein können, müssen allerdings auch die Gleisanlagen und die Infrastruktur angepasst werden. Sonst könnten entgegenkommende Bahnen einander zum Beispiel nicht problemlos passieren. „Dieser Ausbau der Infrastruktur würde Stand heute circa 20 Millionen Euro kosten“, so Reincke weiter.
Um Teile der Kosten zu decken, hat die BSVG bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG) Fördergelder beantragt. Dieser Antrag wurde nun abgelehnt. „Wir haben deshalb beschlossen, die neuen Fahrzeuge in der herkömmlichen Breite anzuschaffen. Die Bahnen sollen 2029 in Betrieb gehen. Die Infrastruktur bis dahin ausschließlich aus eigenen beziehungsweise städtischen Mitteln auszubauen, wäre vor allem in Zeiten der knappen öffentlichen Kassen unvernünftig“, begründet Reincke die Entscheidung der BSVG.
Mehr Plätze, keine Enttäuschung
Die LNVG hat der BSVG zwar die Möglichkeit gegeben, den Förderantrag für den Infrastrukturausbau sowie auch den für die neuen Fahrzeuge passieren zu lassen und später zu beraten, dann allerdings im Rahmen einer Standardisierten Bewertung. Im Hinblick auf die knappe Zeit, den damit verbundenen Aufwand und schlechte Erfolgsaussichten nimmt die BSVG von dieser Möglichkeit Abstand. Einen Grund zur Enttäuschung sieht Jörg Reincke dennoch nicht: „Unsere neuen Bahnen sind hochmodern und knapp zehn Meter länger als die 95er Bahnen, die sie ersetzen werden. Damit gewinnen wir pro Fahrzeug circa 43 Plätze.“
Und auch das Projekt der breiteren Stadtbahnen ist nicht beendet. „Wir werden bei künftigen Bauprojekten im Netz die Infrastruktur immer auch schon für die 2,65-Stadtbahnen ausbauen. Das haben wir bisher auch schon getan. Für die nächste Beschaffung, die dann ungefähr für das Jahr 2035 ansteht und die 2007er Stadtbahnen ersetzen wird, wollen wir dann breitere Bahnen kaufen“, so Reincke.
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