Braunschweig. Seit 2003 ist die Bundeswehr aus Braunschweig verschwunden. Seitdem wurden die fünf ehemaligen Kasernen der Streitkräfte in Wohnquartiere, Schulen oder Einzelhandelsflächen umgebaut. Doch in Zeiten der Corona-Krise kommt die Bundeswehr zurück in die Löwenstadt, wenn auch in wesentlich kleinerem Kontingent.
Insgesamt, so das Landeskommando Niedersachsen auf Anfrage von regionalHeute.de, handelt es sich um drei Soldatinnen, die aktuell Amtshilfe bei der Stadt Braunschweig leisten. Demnach seien die drei Reservisten Angehörige des Sanitätsdienstes, die ursprünglich bei der Einrichtung einer Behelfsklinik in einem Braunschweiger Hotel unterstützen sollten. Es handele sich um eine Offizierin mit Dienstgrad des Oberfeldarzt, was etwa einem Oberstleutnant des Heeres entspricht und um zwei weitere Soldatinnen im Dienstgrad eines Oberfeldwebel.
Auf Anfrage von regionalHeute.de erklärte die Stadt, dass die Amtshilfe auf eine Initiative von Oberbürgermeister Ulrich Markurth zurückgeht. Man sei auch sehr froh, diese "kompetente Unterstützung" seitens der Bundeswehr bekommen zu haben, auch wenn die Lage momentan noch ruhig sei. Zurzeit seien die Militärangehörigen in der Gefahrenabwehrleitung eingesetzt. Sollte sich die Lage allerdings verschlimmern, so könnten sie auch medizinische Unterstützung leisten.
Einen, wie oft vorgeworfen, Verstoß gegen das Grundgesetz stellt die Amtshilfe übrigens nicht dar. Sie ist sogar explizit im Artikel 35 des Grundgesetzes geregelt. Demnach kann die Bundeswehr in Krisenzeiten zivil-militärische Amtshilfe leisten, sofern dies von ziviler Seite gewünscht ist.
Hinweis: In einer ersten Version dieses Artikels schrieben wir fälschlicherweise von vier ehemaligen Kasernen. Tatsächlich gab es in Braunschweig jedoch fünf. (17. April 2020, 17:40 Uhr)
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