Braunschweig. Als Ergebnis des experimentellen Planungsformats – des CO_WETTBEWERBs – liegt die städtebauliche Grundkonzeption für das Areal am Campus Nord vor. Damit ist ein wichtiger Zwischenschritt in der Kooperation zwischen der Technischen Universität Braunschweig und der Stadt Braunschweig gelungen und ein Meilenstein beim CO_LIVING CAMPUS erreicht. Dies geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung hervor.
Der Entwurf von NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur mit Studio Sebastian Klawiter aus München hat das Gremium überzeugt. Nach Beurteilung des Gremiums ist es dem Entwurf gelungen, die Vision der TU Braunschweig und Stadt Braunschweig in eine städtebauliche Grundkonzeption zu übersetzen. Das Gremium würdigte unter anderem den prozessorientierten Ansatz der Arbeit und die konsistente Übertragung und Integration bisheriger Prozessergebnisse in einen städtebaulichen Entwurfsvorschlag. Demnach baut die städtebauliche Setzung auf der Bestandsstruktur auf und ermöglicht so eine zeitlich und programmatisch flexible Entwicklung mit unterschiedlichen Umsetzungsgeschwindigkeiten. Zum Planungsteam gehören fünf Studierende, darunter Architekturstudierende und eine Erasmus-Studentin der TU Braunschweig sowie ein Student der Universität Siegen.
Planung beim CO_WETTBEWERB
Vom 4. bis 15. März haben vier Planungsteams im Rahmen des CO_WETTBEWERBS vor Ort am Campus Nord städtebauliche Szenarien für das Wissenschaftsquartier erarbeitet. Die Teams setzten sich aus Planungsbüros mit Expertise im Städtebau und kooperativer Stadtentwicklung sowie 20 Studierenden zusammen. Der Arbeitsprozess und die Zwischenergebnisse wurden durch öffentliche Veranstaltungen und Präsentationen transparent und frühzeitig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Format bildet damit eine Schnittstelle zwischen Beteiligung und städtebaulichem Werkstattverfahren. Teilgenommen haben die Büros BeL Sozietät für Architektur (Köln), ISSS research | architecture | urbanism (Berlin), NUWELA Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur mit Studio Sebastian Klawiter (München) sowie Studio Malta mit KOKOMO (Stuttgart / Berlin).
Die im CO_WETTBEWERB entwickelten Entwürfe wurden anschließend von den Büros überarbeitet und zur Begutachtung eingereicht. Das 20-köpfige beurteilende Gremium tagte am 12. August 2024. Das Gremium bestand aus externen Experten sowie Vertretern der TU Braunschweig, der Zivilgesellschaft, der Stadt, der Bezirkspolitik in stimmberechtigter Funktion und einem Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in beratender Funktion. Als Ergebnis der Gremiumssitzung liegt eine Beurteilung vor, die einen Entwurf als Grundlage für die weitere städtebauliche Konzeption einstimmig empfiehlt.
Das Ergebnis des CO_WETTBEWERBS bildet einen Zwischenschritt im kooperativen Planungsprozess und bietet spannende Impulse für das Projekt, die zunächst dokumentiert und überprüft werden. Die umfassende Dokumentation und Ausstellung der Ergebnisse des CO_WETTBEWERBs sind in Planung. In Kurzform sind die Ergebnisse des CO_WETTBWERBS ab sofort auf der Homepage https://www.coliving-campus.de/co_wettbewerb/ veröffentlicht.
Über den CO_LIVING CAMPUS
Am Campus Nord soll mit dem CO_LIVING CAMPUS ein Wissenschaftsquartier entstehen, das Wissenschaft und Stadtgesellschaft im urbanen Raum zusammenbringt und zur aktiven Mitgestaltung einlädt. Bildung und Forschung, Wohnen und Arbeiten, Natur, Kultur und Versorgung sollen in einem gemischten urbanen Quartier in der Nordstadt vereint werden. Dazu sollen in Kooperation der Stadt Braunschweig und der Technischen Universität der TU-Standort Campus Nord am Bienroder Weg und das benachbarte Sportgelände der Stadt östlich der Beethovenstraße zu einem Modellquartier entwickelt werden.
Umfangreicher Beteiligungsprozess
Das mehrstufige Beteiligungs- und Planungsverfahren erfolgte in den Jahren 2023 und 2024: Ideen, Visionen und Anregungen wurden in einem Beteiligungsprozess im Rahmen der CO_NFERENZ und des CO_WORKSHOPS erarbeitet und flossen in die Aufgabenstellung für den CO_WETTBEWERB ein.
Im Rahmen der CO_NFERENZ haben Bürger, TU-Angehörige, Initiativen, Vereine sowie Vertreter aus Politik, Stadtverwaltung, Medien und Wirtschaft insgesamt 546 Wortmeldungen in Form von Zetteln, Postkarten und digitalen Kommentaren beigetragen. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und vertiefend im CO_WORKSHOP diskutiert. Während der Workshopwoche traten 46 Vertreter der Stadtgesellschaft und der TU Braunschweig in den Austausch und erarbeiteten Empfehlungen für die Entwicklung des Quartiers. In moderierter Gruppenarbeit haben die Teilnehmenden zahlreiche Skizzen, Modelle, Zeichnungen, Diagramme und Performances erstellt. Die Ergebnisse wurden in einer öffentlichen Präsentation vorgestellt und anschließend in einem Empfehlungsbericht zusammengefasst. Dieser Bericht war Bestandteil der Aufgabenstellung für den CO_WETTBEWERB.
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