Cannabis auf Rezept - schleichende Legalisierung?

von Robert Braumann


Symbolfoto: Sina Rühland
Symbolfoto: Sina Rühland | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig/Berlin. Der Deutsche Bundestag hat entschieden, dass es in Zukunft Cannabis auf Rezept geben wird. Ärzte können den Wirkstoff nun an schwerstkranke Menschen ausgeben. Die Polizei fürchtet dadurch keine schleichende Legalisierung.


Die Regelung soll vor allem Palliativpatienten zugutekommen. Cannabis kann dann als Schmerzmittel und begleitend zur Chemotherapie eingesetzt werden. Bei Krebs- und Aidspatienten soll das Mittel gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit helfen. In Zukunft sollen Ärzte solchen Patienten Cannabis auf Rezept verschreiben können, die Kosten trägt dann die Krankenkasse. Stefan Weinmeister, Pressestelle Polizei Braunschweig, hat jahrelang als Leiter der Braunschweiger Drogenfahndung gearbeitet und sieht keine Probleme durch die neuen Regelungen. "Ich glaube nicht an eine schleichende Legalisierung durch diese Entscheidung, Cannabis ist für Menschen vorgesehen, die schwer erkrankt sind und denen der Stoff Linderung verschaffen kann." In der Medizin gebe es ja bereits verschiedenste Stoffe, besonders im Bereich der Schmerztherapie, die in eine ähnliche Richtung gehen, auch dies habe zu keiner Legalisierung dieser Mittel geführt. Aus seiner Sicht sei deshalb die Entscheidung der Bundesregierung kein Problem für die Polizei.

Hintergrund: Mit der Cannabis-Agentur wird künftig eine Einrichtung geschaffen, die die Versorgung mit einer einwandfreien Arznei gewährleisten wird. Produzenten im In- und Ausland werden nach genauen Vorgaben entsprechendes Cannabis produzieren. Da die Wirkung von Cannabis bei verschiedenen Erkrankungen noch nicht hinreichend erforscht ist, sind auch Mittel zur Erforschung der Wirkungsweisen vorgesehen.


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