Conrad Graf Hammerflügel wird umfassend restauriert

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Es tut sich etwas in der Musikinstrumentensammlung des Städtischen Museums. Eine Hammerflügel von Conrad Graf wird für 100.000 Euro restauriert.

Das Städtische Museum Braunschweig besitzt eine der wertvollsten Musikinstrumentensammlungen Deutschlands. Ein wesentlicher Teil der Instrumente sind Klaviere, die das Museum als Schenkung des Klavierfabrikanten Theodor Steinweg testamentarisch erhalten hat. Neben dem Grotrian-Steinweg Flügel finden sich auch Instrumente anderer berühmter Klavierbauer wie dem kaiserlich-königlichen Hof Piano- und Klaviermacher Conrad Graf in Wien.

Schlechte Lagerung


Leider wurden viele der Instrumente in den letzten Jahren aber schlecht gelagert. Denkbar ungünstig im Wasserwerk Rüningen. Deshalb haben auch einige Exemplare einen Wasserschaden davon getragen. Museumsdirektorin Dr. Cecilie Hollberg hat es sich zur vordringlichen Aufgabe gemacht, die Musikinstrumente der städtischen Sammlung zu sichern, die Depoteinlagerung zu verbessern und sie nach Möglichkeit fachkundig restaurieren zu lassen. Zur Finanzierung wurde die Spendenaktion "Instrumentenretter gesucht!" ins Leben gerufen. Nun ist das erste Exemplar dran. Ein in den 1830er-Jahren von Conrad Graf gebauter Hammerflügel. Davon gibt es nur noch 150 bis 200 Stück. Hollberg sagte gegenüber BraunschweigHeute.de: "Ich freue mich riesig, dass es jetzt endlich losgeht. Ich hoffe das in Zukunft weitere Instrumente folgen können." Um alle Exemplare zu restaurieren, wären aber wohl über zwei Millionen Euro nötig. Eine Summe, die erst einmal gestemmt werden muss.

Die Restaurierung wird einige Zeit dauern


Robert A. Brown wird sich gemeinsam mit dem Restaurator Karsten Skwierawski den Arbeiten annehmen. Brown sieht die größten Probleme in der Außenhülle: "Die Technik ist wirklich sehr gut erhalten, es fehlt fast nichts. Aber das Holz außen ist sehr stark verzogen und an einigen Stellen gebrochen." Die Restaurierung wird mindestens ein Jahr dauern. Ob das Instrument wieder bespielbar sein wird, ist noch nicht endgültig geklärt. Das wird der Restaurierungsprozess zeigen. "In erster Linie sei die Aufgabe eines Museums aber, die Instrumente im Originalzustand ausstellen zu können. Wenn dazu noch die Bespielbarkeit wiederhergestellt werden kann, ist es natürlich noch schöner."