Braunschweig. Kuscheln in den VIP-Rängen und Abstand für die Zuschauer, sogar wenn diese zu einer Familie gehören. Erzürnte Basketball-Fans beschwerten sich nach dem gestrigen Spiel der Basketball-Löwen in der Volkswagenhalle über die ungleiche Behandlung. Auch die Tatsache, dass Speisen und Getränke nur mit Bargeld bezahlt werden können, erregt die Gemüter. Der Veranstalter führt auf Anfrage von regionalHeute.de organisatorische Gründe für die Sitzplatzbelegung an. Die Stadthallen-Betriebsgesellschaft mbH gelobt Besserung bei der Kartenzahlung.
Nicolas Grundmann, Leiter des Marketings bei den Basketball-Löwen, die das Basketballspiel veranstalteten und damit auch für das Hygienekonzept verantwortlich sind, antwortet regionalHeute.de persönlich. Grundmann zeigt Verständnis für den Unmut mancher Zuschauer über die vermeintliche Ungleichbehandlung. Das sei aber dem Hygienekonzept und dem Buchungssystem geschuldet. Das Hygienekonzept besagt, dass Gruppenbuchungen zwischen Personen verschiedener Haushalte durchaus möglich sind. Vor diesem Hintergrund hätten die Sponsoren - die von den Basketball-Löwen selbst gebucht und persönlich in den VIP-Rängen platziert wurden - auch Sitzplätze nebeneinander erhalten. Hier konnte man im Voraus planen, kannte die Gruppen und wie viele Menschen letztendlich mit wem wie zusammensitzen können und wollen.
"Wir haben das Bestmögliche versucht"
Die Zuschauer buchen ihre Tickets jedoch selbst, was bereits bei der Buchung Probleme aufwirft: "Wir hatten andere Setups, wo wir vorgesehen hatten, dass es Zweier- und Viererblöcke im öffentlichen Zuschauerbereich gibt", erklärt Grundmann. Das Gesundheitsamt hätte daraufhin aber eine Rückfrage gestellt: "Können Sie sicherstellen, dass neben einer Gruppe jeweils ein Sitz geblockt wird?" Hier mussten die Löwen verneinen. Das Buchungssystem sei dazu nicht in der Lage. "Es gibt aber auch noch andere Probleme. Was ist, wenn fünf oder drei Personen kommen wollen?", fragt Grundmann. Das könne am Ende dazu führen, dass die Sitzplatzverteilung in den Rängen überhaupt nicht mehr aufgehe. Abschließend könnten die geforderten Regeln auch vom Personal her nicht sichergestellt werden. Schließlich müssten alle in jeder Gruppe befragt werden, ob sie denn auch wirklich zusammen gekommen sind und sich kennen. "Wenn wir das Hundertfache an Mitarbeitern hätten, würden wir das gerne für unsere Zuschauer machen", so Grundmann dazu. Abschließend erklärt der Marketing-Chef: "Wir sind ja auch offen für Feedback von den Leuten. Wir haben das bestmögliche versucht, um es allen recht zu machen. Auch bei den Sponsoren sind nicht alle glücklich, weil die zum Teil seit Jahren ihre Stammplätze hatten und wegen den Abstandsregularien zwischen den Gruppen jetzt auseinanderrücken mussten."
Kartenzahlung soll kommen
Beim Catering hingegen muss Grundmann passen. Die Stadthalle lässt die Imbissstände von der Firma Aramark betreiben, einer der größten Caterer für die Bewirtschaftung von Stadien in Deutschland. Dennoch bietet dieser in der Volkswagenhalle lediglich Bargeldzahlung an. EC oder andere kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten standen den Zuschauern zufolge nicht zur Verfügung. Der Versuch, einen Verantwortlichen bei Aramark am heutigen Freitag zu erreichen, scheiterte zwar, die Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH ist sich des Umstands jedoch bewusst. Eine Sprecherin antwortet am Abend: "Wir bearbeiten derzeit, gemeinsam mit dem Caterer der Volkswagenhalle, dieses Thema und werden das kontaktlose Bezahlen im Laufe des vierten Quartals einführen."
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