Das Leben über und unter der Erde entdecken


| Foto: 3Landesmuseen



Braunschweig. Pünktlich zu Weihnachten ist das Herzstück des neuen Entdecker-Saals des Naturhistorischen Museums fertig gestellt: eine 13,5 m lange, 1 m breite und raumhohe Bodenschnittvitrine, die einen naturbelassenen Ackerrandstreifen mit lebensraumtypischen heimischen Tierarten präsentiert. Rund 10 Monate Arbeitszeit haben die Museums-Präparatorinnen Bettina Borges-Naumer und Michaela Forthuber in die detailgetreue Landschaftsgestaltung und Tierpräparation investiert. Die Vitrine ist das letzte Element des neuen Entdeckersaales, der im April 2015 gemeinsam mit dem Schaumagazin feierlich von der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, eröffnet wurde. Damit können die im Oktober 2012 begonnenen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, die umfangreichste Umgestaltung des Museums seit 75 Jahren mit einem finanziellen Volumen von 1,9 Millionen Euro, nun erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Dioramen-artige Vitrine ist als Bodenanschnitt aufgebaut, der gleichzeitig Einblicke in das Leben über und unter der Erde gibt. So können z.B.  Feldhamster, Feldmaus und Maulwurf in ihren unterirdischen Bauten beobachtet werden, aber auch zahlreiche andere Säugetiere, Vögel, Schnecken und verschiedenste Insekten im und auf dem Boden, im Pflanzengestrüpp sowie an Blättern, Zweigen und Blüten entdeckt werden. Wie vor Beginn der Neugestaltung des Erdgeschosses vom Museum angekündigt, sind auch die Tierpräparate aus den im Zuge des Umbaus abgebauten Dioramen, nämlich das Wildkaninchenpaar mit seinen Jungen in der unterirdischen Setzröhre sowie die Feldhäsin mit ihren beiden Jungen in der Sasse in der jetzt fertiggestellten Bodenschnittvitrine wieder zu sehen.

Die neue Landschaftsvitrine vervollständigt das Konzept des Entdeckersaales, der unter dem Motto „Naturerlebnis im Museum“ eingerichtet wurde. Der modern gestaltete Ausstellungsraum spricht vor allem Kinder und Jugendliche an, die Themen wie Tarnen und Täuschen, Tierspuren, Tierlaute, Zähne und Gebisse interaktiv erfahren können, sowie anhand der neuen Großvitrine auch das Leben über und unter der Erdoberfläche in naturgetreuer Anmutung erforschen können.