Braunschweig. Das Universum Filmtheater hat sein Programm für den Juni bekannt gegeben. Die Filme im Überblick:
Ab 2.6.
VOR DER MORGENRÖTE
Regie: Maria Schrader, D/F/A 2016, 106 Min.
mit Josef Hader, Barbara Sukowa, Aenne Schwarz, Matthias Brandt, Charly Hübner
VOR DER MORGENRÖTE erzählt episodisch aus dem Leben des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil. Auf dem Höhepunkt seines weltweiten Ruhms wird er in die Emigration getrieben und verzweifelt angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er schon früh voraussieht. Die Geschichte eines Flüchtlings, die Geschichte vom Verlieren der alten und dem Suchen nach einer neuen Heimat.
Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis sind vier Stationen im Exil von Stefan Zweig, die ihn trotz sicherer Zuflucht, gastfreundlicher Aufnahme und überwältigender tropischer Natur keinen Frieden finden lassen und ihm die Heimat nicht ersetzen können. Ein bildgewaltiger historischer Film über einen großen Künstler und dabei ein Film über die Zeit, in der Europa auf der Flucht war.
Stefan Zweig war zu seiner Zeit ein Starautor und gemeinsam mit Thomas Mann der meistübersetzte deutschsprachige Schriftsteller. Bereits 1934 verließ Zweig seine Heimat Österreich, um ins Exil zu gehen aus dem er nicht zurückkehrte. In ihrem ebenso stringenten wie sinnlich-opulenten Film zeigt Maria Schrader den weltberühmten Autor in sechs Episoden seines Lebens – von seinem ersten Aufenthalt in Brasilien und der Teilnahme am P.E.N.-Kongress in Buenos Aires 1936 über den Besuch New Yorks und seiner ersten Frau Friderike im Jahr 1941 bis zu seinem Tod 1942 in Petrópolis. Dort schrieb Zweig sein wohl berühmtestes Werk „Die Schachnovelle“.
Ab 2.6.
TOMMORROW
Regie: Cyril Dion und Mélanie Laurent, Frankreich 2015, 118 Min.
Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent (Inglourious Basterds, Beginners) und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift „Nature“ eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann.
TOMORROW trifft den Nerv der Zeit. Mit dem César als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, avancierte der Film in den vergangenen Monaten in Frankreich zum Publikumsliebling und inspirierte bisher mehr als 800.000 Zuschauer. Für ihren mitreißenden Dokumentarfilm reisten Mélanie Laurent und Cyril Dion in zehn Länder. Wie bei einem Puzzle wird bald klar, dass erst die Summe der Lösungsansätze das Bild einer anderen Zukunft zeichnet. TOMORROW beweist, dass aus einem Traum die Realität von morgen werden kann, sobald Menschen aktiv werden. www.tomorrow-derfilm.de
Ab 9.6.
SKY – DER HIMMEL IN MIR
Regie: Fabienne Berthaud, Frankreich/Deutschland 2016, 100 Minuten, FSK 12
mit Diane Kruger, Norman Reedus, Gille Lellouche, Lena Dunham
Romy fühlt sich zum ersten Mal seit langer Zeit frei und offen für die Möglichkeiten, die vor ihr liegen. Während eines Urlaubs im Westen der USA hat sie Ihre Ehe nach einem heftigen Streit mit ihrem Mann beendet und beschlossen die Reise allein fortzusetzen. Sie trampt durch die sonnendurchtränkten Wüstenlandschaften Nevadas ins bunte, schrille Las Vegas. In einem Casino lernt sie den rauen, einzelgängerischen Ranger Diego kennen und verbringt eine leidenschaftliche Nacht mit ihm. Als sie eine Nachricht mit seiner Adresse erhält, begibt sie sich spontan auf den Weg zu ihm. In dem entlegenen Ort in der Wüste findet sie einen neuen Teil von sich selbst und etwas nachdem sie sich lange schon gesehnt hat.
Mit ihrem neuen Film präsentiert Regisseurin Fabienne Berthaud (BARFUSS AUF NACKTSCHNECKEN) eine einzigartige Mischung aus Selbstfindungstrip und Liebesfilm. Aus den Weiten des amerikanischen Westens erzählt sie in SKY – DER HIMMEL IN MIR von der spannenden Reise einer jungen Frau, die ihr altes Leben hinter sich lässt, um fernab von der Heimat einen Neuanfang zu wagen. Vor der Kamera brillieren Hollywood-Star Diane Kruger, sowie die Serienstars Norman Reedus (THE WALKING DEAD), Lena Dunham (GIRLS) und Gilles Lellouche (KLEINE WAHRE LÜGEN). Seine Weltpremiere feierte SKY – DER HIMMEL IN MIR auf dem Film Festival in Toronto.
Am 15.6., 19:00 Uhr
In der Reihe “Cinemathek”
THE WHISPERING STAR
Regie: Soin Sono, Japan 2015, 100 Min., OmU
In einer fernen Zukunft ist die Menschheit vom Aussterben bedroht, die Population besteht zu 80 Prozent aus Robotern und Androiden. Einer davon ist Yoko Suzuki, die in ihrem Retro-Raumschiff zu abgelegenen Planeten des Universums reist, um vor Jahren aufgegebene Pakete an Menschen zu überbringen. Ihr Alltag im Raumschiff ist von Monotonie und Routine geprägt, während sie bei den Paketlieferungen auf bizarre Einzelgänger und einsame Seelen trifft.
Regisseur Sion Sono schlägt in seiner gleichsam minimalistischen wie poetischen Science-Fiction Parabel buchstäblich leise Töne an und lässt die Figuren ausschließlich flüstern. Gedreht an zerstörten Orten in Fukushima zeichnen die Schwarzweiß-Bilder eine melancholische Zukunftsvision mit deutlichem Bezug zur Gegenwart.
16.6., 21:00
Im Rahmen der 6. StudiKultNacht zeigt das Filmfestival Braunschweig:
MULHOLLAND DRIVE – STRAßE DER FINSTERNIS
Regie; David Lynch, USA 2001, 147 Min., OmU
Mit Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, Monty Montgomery
Betty kommt vom Land und will in Hollywood Schauspielerin werden. Da trifft es sich gut, dass sie von ihrer reichen Tante gebeten wird, in L.A. deren Haus zu hüten. Als sie sich in dem L.A.-Appartment einrichten will, steht plötzlich eine wildfremde Schönheit unter ihrer Dusche. Sie ist völlig verwirrt, wurde bei einem mysteriösen Autounfall, den sie als einzige überlebte, verletzt. Statt die Polizei zu rufen, freundet sich Betty mit der geheimnisvollen Fremden mehr als an und versucht herauszufinden, wer sie ist. Szenenwechsel: Jung-Regisseur Adam Kesher ist eitel und eigen. Niemand hat ihm bisher vorgeschrieben, wen er für eine Hauptrolle in einem seiner Filme besetzen soll. Doch diesmal springt er über seinen Schatten. Die sonderbaren, extrem bedrohlichen Geldgeber aus Mafiakreisen bringen ihn nach einiger "Überredungskunst" des Cowboys dazu, eine Ausnahme zu machen. Schnitt: Was steht in dem schwarzen Buch? Immerhin tötete der stümperhafter Killer Joe dafür drei Menschen. Ist der fieseste Zwerg Mr. Roque der Auftraggeber? Kontrolliert er von seiner Zentrale unter der Erde alles? Warum ist der junge Mann im Coffee-Shop zu Tode geängstigt? Was hat die Kellnerin Diane mit allem zu tun? Und wer ist die tote Frau in ihrer verlassenen Wohnung?
Am 20.6., 19:00
CARTEL LAND
Regie: Matthew Heinemann, USA/Mexiko 2015, 100 Min., OmU
Die Drogenkartelle in Mexiko überziehen das Land mit Mord und Terror. Die Politik ist schon lange Teil der milliardenschweren Geschäfte und paktiert mit den mächtigen Bossen. Doch der Widerstand aus der Bevölkerung wächst: Im Süden Mexikos greifen die Menschen zu den Waffen und gehen gewaltsam gegen den Einfluss der Kartelle vor. Anführer der "Autodefensas" – wie sie sich nennen – ist der angesehene Arzt José „El Doctor“ Mireles. Eine Stadt nach der anderen befreit er zusammen mit seinen Männern aus der Gewalt der Clans. Zur gleichen Zeit formiert sich im US-Staat Arizona eine weitere Bürgerwehrbewegung. Der Ex-Soldat Tim „Nailer“ Foley und seine paramilitärische Gruppe patrouillieren schwerbewaffnet an der mexikanischen Grenze. Auch sie haben das Vertrauen in ihren Staat verloren und jagen auf eigene Faust nach Drogenschmugglern. Im äußerst brutalen Kampf der Bürgerwehren gegen die Kartelle stellt sich bald schon die Frage: Wo verläuft die Grenze zwischen Gut und Böse?
BREAKING BAD in echt: CARTEL LAND ist ein hochspannender dokumentarischer Thriller über die Macht der mexikanischen Drogenmafia und Selbstjustiz in einem Staat, der keine politische Führung mehr hat.
Am 22.6., 19:00
DEN MODERNEN GARTEN MALEN – VON MONET BIS MATISSE
Regie: David Bickerstaff, GB/F 2016, 90 Min. OmU
Der berühmte Künstler Claude Monet war einer der entscheidenden Mitbegründer des französischen Impressionismus und gleichzeitig der konstanteste und profilierteste Vertreter der Bewegung, deren Philosophie unter anderem der Ausdruck der eigenen Wahrnehmung der Natur war. Außerdem war er ein leidenschaftlicher Gartenbauer und damit der vermutlich wichtigste Maler von Gärten in der Kunstgeschichte. Allerdings war er längst nicht alleine mit der Liebe für dieses besondere Motiv. Auch Maler wie Van Gogh, Bonnard, Pissarro und Matisse sahen in einem Garten einen kraftvollen Gegenstand für ihre Kunst. In der Dokumentation „Den modernen Garten malen: Monet bis Matisse“ sind all diese Koryphäen Gegenstand einer neuen Ausstellung der Royal Academy in London, die genau untersuchen möchte, wie Künstler einst den Garten nutzten, um neue und teilweise radikale Ideen zu erforschen.
Ab 23.6.
KILL BILLY
Regie: Gunnar Vikene, Norwegen 2014, 88 Minuten
mit Darsteller: Bjørn Sundquist, Fanny Ketter, Bjørn Granath, Vidar Magnussen, Grete Selius
Seit mehr als 40 Jahren schuftet Harold Lunde gemeinsam mit seiner Frau Marny in seinem Möbelgeschäft "Lunde Furniture". Doch damit ist es schlagartig vorbei. IKEA eröffnet eine große Filiale direkt nebenan und zerstört dadurch sein Lebenswerk. Harold und Marny verlieren nicht nur ihr Geschäft, sondern auch ihr Haus an die Bank. In seiner Wut und Verzweiflung denkt Harold nur an eins: Rache. Er besorgt sich eine Pistole und startet seinen alten Saab. Er hat nur ein Ziel: Den IKEA- Gründer Ingvar Kamprad zu entführen! Entgegen aller Erwartungen gelingt der Plan - doch die Aktion nimmt schon bald eine unerwartet tragisch-komische Wendung.88 Min.
Ab 30.6.
MA MA - DER URSPRUNG DER LIEBE
Regie: Julio Medem, Spanien 2014, 122 Min.
mit Penélope Cruz, Luis Tosar, Álex Brendemühl
Magda (Penélope Cruz), die Mutter eines kleinen Sohnes, verliert nach der Krebsdiagnose zwar eine Brust, doch sie findet dafür etwas anderes: Eine neue Liebe. Sie stürzt sich in ein neues Leben und vermag es dabei, allen, die ihr auf ihrem Weg begegnen, Hoffnung und Freude zu schenken. Eine Geschichte über die Schönheit des Lebens und die unermessliche Liebe für die eigenen Kinder, die bis und über den Tod hinaus geht. Oscar®-Gewinnerin Penélope Cruz spielt Magda in dem neuen Film von Julio Medem („Lucía und der Sex“, „Die Liebenden des Polarkreises“). In Deutschland wird die umstrittene ungeschnittene Fassung des Films gezeigt, inklusive der Szenen aus dem "Origen del Mundo". Seine Festivalpremiere feierte MA MA - DER URSPRUNG DER LIEBE beim Toronto International Film Festival 2015. Beim spanischen Filmpreis, den Goya Awards 2016, wurde Penélope Cruz als Beste Schauspielerin und Alberto Iglesias für die Beste Filmmusik nominiert. „MA MA ist eine ihrer [Penélope Cruz] besten Darbietungen“ (The Hollywood Reporter)
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