Braunschweig. Am morgigen Mittwoch kommt es zum Niedersachsen-Derby in der Volkswagen Halle. Dann empfangen die Basketball Löwen Braunschweig als Zwölfter (12:20) den Tabellenvierzehnten BG Göttingen (12:26), für den die Saison erfolgreich mit der Qualifikation für das MagentaSport BBL Pokal TOP FOUR begann. „Ein Derby ist auch ohne Fans etwas Besonderes. Dementsprechend stellen wir uns auf eine spezielle Stimmung zwischen den Teams ein. Und wir haben natürlich auch nicht vergessen, dass wir das Hinspiel verloren haben“, sagt Löwen-Headcoach Pete Strobl über die spannende Partie und deutet den Revanche-Gedanken für die knappe 79:76-Niederlage im Hinspiel an. Die Begegnung beginnt um 19 Uhr. Dies teilen die Basketball Löwen in einer Pressemitteilung mit.
Während die jungen Wilden erst am Sonntag beim Tabellenvierten EWE Baskets Oldenburg im Einsatz waren, hatte sich die Länderspielpause für die Veilchen unfreiwillig um ein paar Tage verlängert. Der Grund: Ihr für den vergangenen Samstag angesetztes Spiel gegen die NINERS Chemnitz sei abgesetzt worden, weil ein Chemnitzer Spieler positiv auf den SARS-CoV-2 Erreger getestet und deshalb vom örtlichen Gesundheitsamt Quarantäne für das Team verordnet wurde. Während die Göttinger also nach zweieinhalb Wochen ohne Spiel eventuell erst ein wenig Rost abschütteln müssen, hätten die Löwen das Spiel gegen Oldenburg wegen des Fehlens von Lukas Meisner dazu genutzt, um an den neuen Spielerrollen und unterschiedlichen Formationen zu arbeiten. „Es wird aber noch dauern, bis wir diese Findungsphase abgeschlossen haben. Es ist ja nicht so, dass Luki nur durch seine Punkte und Rebounds fehlen würde, es fehlt ja auch sein Leadership und alles, was er dem Team noch gegeben hat. Und diese Findungsphase bedeutet nicht nur, dass die Spieler auf seiner Position etwas neu oder besser machen müssen. Das gilt letztlich für alle - und das braucht mehr als ein Spiel Zeit. Wir haben sicherlich schon einiges gut gemacht, sind aber noch nicht da, wo wir hinwollen“, so Löwen-Headcoach Pete Strobl.
Überraschend gut sei am Sonntag die Dreierquote gewesen, die bei starken 53,6 Prozent gelegen habe. Dafür hätten die Löwen defensiv nicht den Zugriff, den sie unmittelbar vor dem FIBA-Fenster noch mit Lukas Meisner hatten und auch beim Rebounding lief es nicht so gut wie gewohnt. Letztgenanntes sei eigentlich eine Stärke der Strobl-Mannschaft, die mit durchschnittlich 35,4 gefangenen Abprallern das drittbeste BBL-Team sei und bei den Offensiv-Rebounds mit 12,2 pro Spiel ligaweit gar den zweiten Platz in dieser Kategorie belege. Gegen Oldenburg gaben Jallow & Co. das Rebound-Duell allerdings mit 26:30 ab. Hier werde gegen die talentierten Göttinger eine Steigerung nötig sein, die mit 34 eingesammelten Abprallern im Schnitt zu den ebenfalls besseren Mannschaften zählen und damit im Liga-Vergleich beispielsweise deutlich vor den Oldenburgern stehen (32,8 RpS, 15. Platz).
Die Waffe der Göttinger
In diesem Zusammenhang gelte es vor allem, auf Tai Odiase aufzupassen. Der 2,06 Meter große und athletische Center sei bei den Veilchen der starke Mann unter den Brettern und überzeugt in seiner ersten BBL-Saison mit 15,7 Punkten und 6,6 Rebounds im Schnitt. Damit sei er nicht nur Topscorer und Top-Rebounder der Göttinger, sondern auch ihr effektivster Akteur. Eine ebenfalls gute erste BBL-Saison spielt Aubrey Dawkins. Der Forward habe 14,6 Zähler bei knapp 40-prozentiger Dreierquote erzielt und „ist eine Waffe der Göttinger, die wir definitiv genauer unter die Lupe nehmen“, so Strobl, der auch den Euroleague- und Champions League-erfahrenen Neuzugang Rihards Lomazs als „gefährlich“ beschreibt. Der lettische Nationalspieler mit starken Wurfqualitäten (11,5 PpS; 37 Prozent Dreierquote) wäre ebenso wie der passstarke Deishuan Booker (7,2 PpS; 5,4 ApS) nachverpflichtet worden. Die beiden Guards verstärken den Backcourt um den britischen Nationalspieler Luke Nelson, der neben 13,9 Punkten ebenfalls 4,1 Assists auflegt und 41 Prozent seiner Würfe von „Downtown“ versenkt. Nelson sei es übrigens auch gewesen, der im Hinspiel kurz vor dem Ende mit einem schweren Dreier das Spiel zu Gunsten der Göttinger entschied. „Es war sehr ärgerlich und tat weh, wie wir das Hinspiel verloren haben. Deshalb wollen wir in dieses Spiel mit allem reingehen, was wir haben und es dieses Mal für uns entscheiden“, lautet die klare Ansage des Löwen-Headcoachs.
In der Hinrundenpartie vom 14. November avancierte Bryon Allen, der die Löwen in der Zwischenzeit verlassen habe, mit 22 Punkten zum Topscorer. Kapitän Karim Jallow sei auf 19 Zähler gekommen. Auf Göttinger Seite war Nelson mit 21 Punkten am erfolgreichsten, während Odiase 19 Punkte beisteuerte. Für die Göttinger standen in der Partie auch noch Jorge Gutierrez wie auch Galen Robinson Jr. auf dem Parkett. Sie sind zwei von insgesamt fünf Spielern, die mittlerweile nicht mehr zum BG-Kader gehören. Darunter ist auch der Neu-Löwe Benedikt Turudic, der am Sonntag gegen Oldenburg seinen ersten Löwen-Einsatz hatte.
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