Braunschweig. Ein asymptomatischer Patient hat im Klinikum Braunschweig 15 Beschäftigte auf der Dialysestation mit dem Coronavirus infiziert. Das bestätigte eine Sprecherin des Klinikums auf Anfrage von regionalHeute.de. Schwere Verläufe hätten sich beim betroffenen Personal bislang nicht entwickelt. Über die Dialysestation wurde ein Aufnahmestopp verhängt, nur noch Notfälle werden behandelt. Das Klinikum hat sein Besuchsverbot verlängert und die Maskenpflicht im ganzen Haus ausgeweitet.
Der Patient sei ohne jegliche Symptome im Klinikum eingeliefert und behandelt worden. Bei einem Routinetest bei der Entlassung sei die Infektion dann aufgefallen und die Infektionskette ließ sich nachverfolgen. "Wir reden von 15 der insgesamt 100 Mitarbeiter auf der Dialysestation. Wenn man das so liest, klingt das immer so viel", stellt Sprecherin Thu Trang Tran klar. Über insgesamt 24 Dialysebetten verfügt das Klinikum. Man habe nun verschiedene Krankenhäuser und ambulante Dialyseeinrichtungen angefragt, ob diese die Patienten des Klinikums vorübergehend übernehmen können. Eine Dialyse wird bei akutem oder chronischem Nierenversagen durchgeführt, um das Blut von überschüssigem Wasser und schädlichen Stoffen zu reinigen. Dialysepatienten müssen diese Prozedur etwa dreimal die Woche durchlaufen.
Tests für alle Patienten ab kommender Woche
Das Klinikum hat sein Besuchsverbot bis Ende Februar verlängert. Weiterhin wolle man ab nächster Woche alle Patienten des städtischen Klinikums testen. Bislang orientierte man sich dabei an den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts und habe nur Patienten aus Hotspot-Gebieten getestet sowie jene, die in ein Altenheim entlassen werden sollten. "Wir erweitern jetzt auch aufgrund der Mutation, die ja jetzt auch in Braunschweig angekommen ist", so Thu Trang Tran.
Bei dem Ausbruch in der Dialyse habe es sich nicht um eine mutierte Virusvariante gehandelt, erklärt die Sprecherin. "Wir haben das Virus in unserem Labor sequenziert. Wir hatten natürlich auch den Verdacht, dass es die Mutation sein könnte. In unserem Labor sequenzieren wir nach allen Varianten die bekannt sind, das sind derzeit die brasilianische, die britische und die südafrikanische Variante. In diesem Fall gab es aber keine Auffälligkeiten", so die Klinikumssprecherin abschließend.
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