"DIE TILDA" zeichnet dieses Jahr zum ersten Mal Frauen aus


Die Stifterinnen der "TILDA"
Foto: Frank Terhorst
Die Stifterinnen der "TILDA" Foto: Frank Terhorst | Foto: Frank Terhorst

Braunschweig. Ganze zwei Filme von Frauen sind derzeit bei den Filmfestspielen von Venedig im Wettbewerb – trotz aller Absichtsbekundungen, das Programm so zu gestalten, dass beide Geschlechter gleichermaßen Berücksichtigung finden. Frauen im Filmgeschäft sind unterrepräsentiert – das ärgerte Cornelia Rohse-Paul aus Braunschweig. Ein Frauenfilmpreis sollte her, um zu zeigen, was für großartige Filme von Frauen gemacht werden. Dreißig Frauen würden sich doch finden lassen, um einen solchen Preis zu stiften, so ihr Gedanke.


Auf wie viel Resonanz sie mit ihrer Idee stoßen würde, damit hatte sie allerdings selbst nicht gerechnet: Inzwischen sind 60 Frauen aus Braunschweig und Umgebung im Boot und der Frauenfilmpreis „Die TILDA“ (angelehnt an Matilda Plantagenêt, die als Herzogin wesentlich dazu beitrug, Braunschweigs als Residenzstadt auf die Landkarte zu setzen) ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgeschrieben.

Diversität der filmschaffenden Frauen hervorheben


Ziel des Preises ist es, filmschaffende Frauen in ihrer Diversität sichtbar zu machen. Und dabei geht es um Diversität in jeder Hinsicht – sowohl was das Genre, die Art des Erzählens und die erzählten Geschichten angeht, wie auch was die Regisseurinnen selbst betrifft, denn der international ausgeschriebene Regiepreis richtet sich an Frauen jeglicher Herkunft, sexueller Orientierung, Hautfarbe etc. Ein weiteres wichtiges Ziel des Filmpreises von Frauen für Frauen ist darüber hinaus, Regisseurinnen zu ermutigen, die am Anfang ihrer Karriere stehen und deren Werke nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.

Nominiert sind...


Nominiert sind diese fünf Filme: „Adam“ von Maryam Touzani (Marokko/Frankreich), „Love Mobil“ von Elke Margarete Lehrenkrauss (D), „Mein Ende. Dein Anfang“ von Mariko Minoguch (D), „She’s Missing“ von Alexandra McGuiness (Irland, UK, USA), „Song Without a Name“ von Meline Léon (Peru/Spanien/USA) und „The Third Wife“ von Ash Mayfair (Vietnam).

„Die TILDA“ wird erstmals auf der Preisverleihung des 33. Internationalen Filmfestival Braunschweig am Samstag, dem 23. November 2019 verliehen. Sie ist in guter Gesellschaft, denn am selben Abend werden der Publikumspreis „Der Heinrich“ für den besten europäischen Debüt- oder Zweitfilm, der „Volkswagen Financial Services Filmpreis“ (jeweils mit 10.000 Euro dotiert), „Die Europa“, der Hauptpreis des Festivals für herausragende darstellerische Leistungen und Verdienste um die europäische Filmkultur im Wert von 20.000 Euro sowie sieben weitere Preise vergeben. Insgesamt vergibt das Festival damit zehn Preis im Gesamtwert von 58.500 Euro.

"Das Piano" eröffnet das Filmfestival


Das Braunschweiger Filmfestival eröffnet am 19. November mit dem Filmkonzert „Das Piano“ gespielt vom Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung von Andrew Berryman. Das virtuose Drama aus dem Jahr 1993 gewann drei Oscars und die Goldene Palme von Cannes als bester Film. Regie führte eine Frau, die Neuseeländerin Jane Campion, die Musik komponierte der Brite Michael Nyman, der bereits auf dem Braunschweiger Festival zu Gast war.


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