Dieser Mann setzt sich nun für mehr Inklusion im Sport ein

Die Lebenshilfe hat den Sporttrainer Frank Rogalski für die Initiative gewinnen können.

Frank Rogalski ist Projektmanager „Sport inklusiv“ bei der Lebenshilfe Braunschweig. Sein Fokus: neue Angebote und eine enge Kooperation mit den Vereinen.
Frank Rogalski ist Projektmanager „Sport inklusiv“ bei der Lebenshilfe Braunschweig. Sein Fokus: neue Angebote und eine enge Kooperation mit den Vereinen. | Foto: Elke Franzen

Braunschweig. Inklusion im Sport – ein wichtiges Thema, das die Lebenshilfe Braunschweig mehr ins Zentrum rücken möchte. Ein erster Schritt dazu sei nun vollzogen: eine neue Projektstelle für inklusiven Sport. Frank Rogalski, lizenzierter Trainer für Badminton, Volleyball und die Heidelberger Ballschule und seit über 50 Jahren dem organisierten Sport eng verbunden, übernimmt die neue Position. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Lebenshilfe hervor.



Die Zahlen lassen laut Lebenshilfe aufhorchen: Nur etwa acht Prozent aller Menschen mit geistiger Beeinträchtigung sind in Sportvereinen organisiert. Der Anteil der Menschen ohne Beeinträchtigung liegt zwischen 35 und 40 Prozent. Grund genug für die Lebenshilfe, sich um mehr inklusive Angebote zu kümmern.

Neue Aktivitäten


Erste Erfahrungen dazu wurden im Beachvolleyball gesammelt, wo in Zusammenarbeit mit dem Universitäts Sport Club (USC) Braunschweig, ein erfolgreiches Unified Team gegründet wurde. Weitere sollen folgen: So sind erste Angebote bei den Braunschweiger Basketball Löwen und den Magni-Boulern sowie TuRa Braunschweig geplant. Auch für eFootball und den Skisport gibt es erste Aktivitäten, mehr inklusive Angebote zu entwickeln.

Positive Aspekte


„Wir wollen die Vereine auf die vielen positiven Aspekte von inklusiven Angeboten aufmerksam machen“, umreißt Rogalski seine Aufgabe und ergänzt: „Menschen mit Beeinträchtigung betätigen sich gerne sportlich. Und das gemeinsame Sporttreiben kann auch vielen Menschen ohne Beeinträchtigung gute Momente bereiten.“ Das Interesse und die Dankbarkeit der Menschen seien beeindruckend. Vereine könnten davon profitieren und einen wichtigen Beitrag zur Inklusion im Sport leisten.

Alle Sportvereine


Die Art der Angebote ist nicht begrenzt. „Es gibt keinen Sport, in der Menschen mit Beeinträchtigung nicht aktiv werden könnten“, erklärt Rogalski, der sich auch schon seit Jahren für soziale Projekt im Sport engagiert. Alle Sportvereine seien willkommen.

Die Lebenshilfe begleitet die Sportler mit Beeinträchtigung zu den Angeboten. Fahrten werden organisiert. Selbst die Schaffung neuer inklusiver Angebote ist möglich – Rogalski stehen hierfür umfassende Zeitkontingente zur Verfügung, die Vereine abrufen könnten, um so auch neue Angebote zu schaffen und neue Mitglieder zu gewinnen. Denkbar sind hier etwa Lauf-Angebote oder Kraftsport. Das Alter der Teilnehmenden spiele ebenso keine Rolle: „Unser Angebot soll vom Kleinkind bis zu den Senioren alle Menschen mit Beeinträchtigung erreichen.“ Auch die Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist vorgesehen und Rogalski ein wichtiges Anliegen.

Erfahrener Trainer


Erfahrungsgemäß gäbe es immer mal wieder Vorbehalte gegenüber Sport für und mit Menschen mit Beeinträchtigung. Das würde sich in der Regel schnell legen: „Manchmal dauert die eine oder andere Erklärung etwas länger, manches muss angepasst werden, daran gewöhnt man sich als Trainer aber schnell – und wird durch viel Engagement und Vertrauen der Menschen mehr als entlohnt.“ Für alle Fälle stünde Rogalski als erfahrener Trainer allen Vereinen beratend oder direkt in der Halle oder auf dem Platz zur Verfügung.

Unified Teams


Mittelfristig sollen in Braunschweig auch mehr Unified Teams gegründet werden, die dann an Meisterschaften bis hin zu den Special Olympics, den Weltspielen der Menschen mit Beeinträchtigung, teilnehmen könnten. In Unified Teams agieren Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam. „Unified Teams gibt es in fast allen Mannschaftssportarten, so unter anderem in Basketball, Fußball, Handball, Volleyball oder im Badminton und Tennis“, berichtet Frank Rogalski.

Kontaktaufnahme: Braunschweiger Vereine werden herzlich eingeladen, das Angebot kennenzulernen. Frank Rogalski ist zu erreichen unter frank.rogalski@lebenshilfe-braunschweig oder Fon 0157 763 756 95.