#dietotenkommen – auch in Braunschweig

von Jan Borner


Auch in Braunschweig gibt es scheinbar Nachahmer und Sympathisanten der Aktion, die in Berlin ihren Ursprung fand. Foto: Robert Braumann
Auch in Braunschweig gibt es scheinbar Nachahmer und Sympathisanten der Aktion, die in Berlin ihren Ursprung fand. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Am vergangenen Sonntag zog der "Marsch der Entschlossenen" durch Berlin. Ziel war das Kanzleramt und vor allem der Rasen vor dem Reichstag. Den buddelten die Demonstranten nämlich zu einem Gräberfeld um, das zur "Sprengung der Abschottung des europäischen Mitgefühls" beitragen sollte. Hintergrund des Marsches und der ausgehobenen, symbolischen Gräber ist die Aktion "#dietotenkommen" von der Berliner Künstlergruppe "Zentrum für politische Schönheit" – und diese Aktion ist auch in Braunschweig angekommen.

"Freedom" steht in Großbuchstaben auf dem Kreuz an der Jasperallee – alles sieht so aus, wie auf einem richtigen Grab. Passanten bleiben stehen, tuscheln, fragen sich was hier entstanden ist. Auf der Homepage der Künstlergruppe heißt es: "Wir holen das Problem nach Deutschland. Dahin, wo die wichtigsten Entscheidungen gegen die Humanität Europas gefällt werden, die Konsequenzen aber nicht anlanden. Wir werden sie empfangen und ihre Würde retten – und damit unsere eigene." Den Aussagen des Zentrums für politische Schönheit nach, ist die Aktion weitaus mehr als ein Kunstprojekt mit politischer Botschaft. In einer Recherche habe die Gruppe den menschenunwürdigen Umgang mit den Leichen der verstorbenen Flüchtlinge aufgedeckt und nun verkünden sie: "Gemeinsam mit den Angehörigen haben wir menschenunwürdige Grabstätten geöffnet und tote Einwanderer exhumiert. Sie sind jetzt auf dem Weg nach Deutschland. Die Angehörigen haben entschieden, was dort geschehen wird. Es wird Europa in einen Einwanderungskontinenten zurückverwandeln!" Erst kürzlich soll Medienberichten zufolge so bereits eine Syrierin auf einem Berliner Friedhof begraben worden sein.

Die meisten ausgehobenen Gräber der Gruppe sind leer und rein symbolischer Natur. Diese wurden allerdings nicht nur auf dem Rasen vor dem Berliner Reichstag ausgehoben, sondern eben auch in ganz vielen anderen Städten in Deutschland – und tatsächlich breitet sich die Aktion momentan in der ganzen Republik aus, wie dieser Foto-Blog dokumentiert.


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