Diskussion über Coffee to go: Kommt der Löwenbecher?

von Robert Braumann


Coffee to go ist praktisch, macht aber eine Menge Müll. Foto: Robert Braumann
Coffee to go ist praktisch, macht aber eine Menge Müll. Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Zur letzten Ratssitzung hatte die BIBS-Fraktion gefragt, ob sich die Stadt ein Mehrweg-Pfand-System für Pfandbecher vorstellen könne. Die Verwaltung präferiert ein anderes Modell, auch ein Becher mit Braunschweiger Löwe ist möglich.


Der Hintergrund: In einigen Städten geben Bäckereien, Backshops und Café-Betreibende den Kaffee in festen Plastikbechern gegen einen Euro Pfand heraus. Die Becher, die bis zu 400mal in Spülmaschinen gereinigt werden können, werden in teilnehmenden Geschäften der Innenstadt wieder abgegeben und man bekommt den Pfand zurück. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland stündlich 320.000 Papp-Kaffeebecher verbraucht, das könne damit eingedämmt werden, so die BIBS.

Grundsätzlich könne so ein System eingeführt werden, erklärte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, die Verwaltung sei aber eher gegen ein Pfandsystem. Man hielte den Vertrieb von Pfandbechern nicht für den geeignetsten Weg im Sinne der Abfallvermeidung. Leuer verwies auf die Aktion von ALBA. Bei der Aktion „Meinwegbecher", könnten die Bürger unter neun Motiven wählen und das Design eines original Braunschweiger Mehrwegbecher mitbestimmen (regionalHeute.de berichtete). Dieser Becher soll dann zum Herstellerpreis in vielen Bäckereien der Stadt zum Herstellerpreis vertrieben werden. Man verspreche sich zum derzeitigen Zeitpunkt von der Nutzung eigener, hochwertiger Becher mit speziellem Braunschweigmotiv eine höhere Identifikation der Bürger mit der Aktion und "ihrem" Becher und damit auch einen besseren Effekt auf die Vermeidung von Einwegbechern als bei der Implementierung eines relativ anonymen Pfandsystems mit einfachen Bechern. Gleichzeitig erhoffe sich die Stadtverwaltung mit der Aktion einen schnelleren Erfolg als dies mit einem sehr aufwändig einzurichtenden Pfandsystem möglich wäre. Es schloss sich eine rege Diskussion im Rat an, in der auch Oberbürgermeister Ulrich Markurth das Wort ergriff und auf die Frage, ob man nicht möglicherweise auch den Braunschweiger Löwen auf den Becher drucken könne, Gespräche darüber in Aussicht stelle. Das Stadtmarketing werde sich dazu in den kommenden Woche mit ALBA kurzschließen und man werde das gesamte Thema weiter verfolgen.


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