DLRG Braunschweig: Lebensretter mit Finanzierungslücken

Die DLRG-Ortsgruppe leistet lebenswichtige Arbeit und das komplett ehrenamtlich. Aber wie finanziert sich dieser selbstlose Einsatz?

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig. Sie sind an vielen Badegewässern in ganz Deutschland präsent, retten Schwimmer vor dem Ertrinken, helfen im Katastrophenfall und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Doch kaum jemand weiß, dass die Einsatzkräfte des DLRG ehrenamtlich und vor allem so gut wie ohne finanzielle Unterstützung vom Staat arbeiten. regionalHeute.de hat mit Christian Plagge von der DLRG-Ortsgruppe Braunschweig darüber gesprochen, welche Herausforderungen es gibt und wie sich die Arbeit des DLRG finanziert.



Wie Christian Plagge berichtet, hat die Ortsgruppe keine hauptamtlichen Mitarbeiter – jeder, der sich hier engagiert, ist ehrenamtlich in seiner Freizeit im Einsatz. In und um Braunschweig erbringt die Ortsgruppe allein bei der Absicherung am Wasser jährlich 1800 ehrenamtliche Stunden und 20 Hilfeleistungen, 3100 ehrenamtlich geleistete Ausbildungsstunden investiert sie in die Schwimmausbildung. 600 Mitglieder unterstützen den Verein und entrichten dafür einen Beitrag von 60 Euro im Jahr.

Keine reguläre Finanzierung durch das Land


Obwohl der DLRG vielfältige Aufgaben in der Gesellschaft übernimmt – zum Beispiel bei der Aufsicht an Badeseen und auch bei der Bewältigung von Naturkatastrophen – gibt es keine reguläre staatliche Finanzierung. In den 1980er und 90er Jahren habe die Tauchgruppe sogar ihre benötigten Materialien noch privat angeschafft. Man finanziere sich hauptsächlich über die Mitgliedsbeiträge und Spendengelder von Stiftungen. Ab und an gebe es auch eine Förderung vom Land, wie zum Beispiel für die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens.

Stadt zeigt Wertschätzung


Er könne die Finanzierungslage andernorts nicht beurteilen, so Christian Plagge, doch seine Ortsgruppe sei der Stadt Braunschweig sehr dankbar, da diese sehr wohl den Einsatz seines Teams zu schätzen wisse und diesen auch finanziell würdige. Neben der institutionellen Förderung, beispielsweise für die Ausbildung, gebe es über die Berufsfeuerwehr auch den sogenannten Sicherstellungsvertrag, von dem alle Einsatzorganisationen in Braunschweig profitieren. Insgesamt sei die Zusammenarbeit mit der Stadt sehr gut. Dennoch sei die finanzielle Lage angespannt, besonders wenn es um größere Anschaffungen gehe. Derzeit würde man dringend ein Katastrophenschutzfahrzeug benötigen, das mit rund 160.000 Euro zu Buche schlägt – für einen Verein kaum stemmbar. Man freue sich deshalb immer über Spenden.

So kann man sich engagieren


Neben finanzieller Unterstützung sind aber auch neue Mitglieder immer gern gesehen. Wer Interesse daran hat, sich bei der Ortsgruppe einzubringen, kann sich auf der Homepage umfassend dazu informieren. Auch in der Jugendarbeit engagiert sich der Verein mit einer eigenen Jugendgruppe, Fahrten und Meisterschaften. Außerdem gibt es für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene Schwimmkurse sowie Ausbildungen zum Rettungsschwimmer.

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