Döner-Skandal: Was sagen Muslime?

von Robert Braumann


Symbolbild:  Werner Heise
Symbolbild: Werner Heise | Foto: Werner Heise



Braunschweig. In einem Schnell-Imbiss in Braunschweig soll einer Kundin ein Döner mit Schweinefleisch verkauft worden sein, eigentlich hatte diese aber Lammfleisch bestellt und der Verkäufer habe ihr auch versichert, dass es sich um diese Fleischsorte handele (regionalHeute.de berichtete). Besonders muslimische Mitbürger zeigen sich in den sozialen Netzwerken betroffen von dem Vorfall. 

Im Islam wird das Schwein als unrein betrachtet und soll von den Gläubigen nicht gegessen werden. Dr. Sadiqu Al-Mousllie, Islamische Gemeinschaft Braunschweig, sagte auf Anfrage von regionalHeute.de: "Aus muslimischer Sicht ist so ein Vorfall natürlich sehr unangenehm, dazu betrifft es aber eigentlich alle, denn wer möchte schon unbewusst etwas essen, was er nicht bestellt hat. " In solch einem Fall hätte ein gläubiger Muslim aber keine Sünde begangen, denn schließlich habe man nicht gewusst, dass es sich um Schweinefleisch gehandelt habe.

 Dr. Sadiqu Al-Mousllie, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Braunschweig.
Dr. Sadiqu Al-Mousllie, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Braunschweig. Foto: regionalHeute.de



Der Vorfall zeige aber, dass man auf der Hut sein müsse, er gehe aber davon aus, dass die Behörden in diesem Bereich Kontrollen durchführen würden und Verfehlungen ans Licht kommen würden. "Bisher habe ich mir so etwas nicht vorstellen können, in Zukunft wird man sicherlich etwas vorsichtiger sein." Wer ganz auf Nummer sicher gehen wolle, der müsse Orte meiden, an denen nicht zu 100 Prozent klar wäre, ob sich nicht doch etwas anderes als angegeben im Essen befinden würde.