Braunschweig. Gleich drei Abschlussarbeiten – eine Dissertation und zwei Bachelorarbeiten – der Fakultät Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der TU Braunschweig zeichnete in diesem Jahr die Stiftung der Ingenieurkammer Niedersachsen aus. Darüber berichtet die TU in einer Pressemitteilung. Innovative Verfahren zur Untersuchung der Qualität von Asphaltbelägen, zum Absetzverhalten von Sedimenten in Abhängigkeit der Salzkonzentration und für die Endlagersuche relevante Versuche zu den mechanischen Eigenschaften von Steinsalz standen im Zentrum der drei wissenschaftlichen Arbeiten. Die Preise gehen an Dr. Johannes Büchner, Ellen Krahl und Gerrit Bremer.
Im Rahmen seiner am Institut für Straßenwesen entstandenen Dissertation entwickelte Dr. Büchner eine Prüfmethodik, um mit kleinen Materialproben Qualitätsuntersuchungen von Baustoffkomponenten vorzunehmen. Mehr dazu lesen Sie auf der Internetseite der TU. Die Dissertation ist auf dem Publikationsserverder TU zu finden.
Mündungsbereiche ins Meer unter die Lupe genommen
Ellen Krahl bei ihren Versuchen zum Absetzverhalten von suspendierten Tonmineralien. Foto: Ellen Krahl/ TU Braunschweig
In ihrer Bachelorarbeit hat sich Krahl mit dem Absetzverhalten von suspendierten Tonmineralien beschäftigt. Dieses Absetzverhalten variiert in Abhängigkeit der Salzkonzentration des Wassers, in dem die Tonmineralien schweben. Bei höherer Salzkonzentration kann es dabei zur Flockenbildung kommen. Krahl hat deshalb einen experimentellen Versuchsstand aufgebaut, an dem sie das Einsetzen der Flockung von Tonmineralien untersuchen konnte.
Ihre Ergebnisse zeigten deutlich, dass die kritische Salzkonzentration zur Flokkulierung im Bereich der Salzkonzentration von Oberflächengewässern liegt, sodass in nahezu allen küstennahen Flussläufen die Flokkulierung zu erwarten ist. Diese Information stellt eine wichtige Erkenntnis in der Bewirtschaftung von Mündungsbereichen ins Meer dar. Mehr dazu lesen Sie hier.
Relevant für Endlagersuche
Bremer beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit den mechanischen Eigenschaften von Steinsalz. Er untersuchte in einer Versuchsreihe das richtungsabhängige Verhalten von Steinsalz aus flacher Lagerung. Seine Arbeit ist für die Suche und Bewertung von Endlagern für hochradioaktives Material relevant. Um einen langfristig sicheren Einschluss zu gewährleisten, ist die günstige geologische Gesamtsituation am potenziellen Standort eine grundlegende Voraussetzung. Für die deutsche Endlagersuche werden dazu Steinsalz, Tonstein und kristallines Gestein als geeignete Wirtsgesteine in Betracht gezogen. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Stiftung der Ingenieurkammer Niedersachsen ehrt jährlich Absolventen für ihre besonderen praxisnahen wissenschaftlichen Ingenieurleistungen, die an niedersächsischen Hochschulstandorten erbracht wurden. Ziel ist vor allem, die exzellenten Abschlussarbeiten in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
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