Braunschweig. Am morgigen Sonntag herrscht wieder Ausnahmezustand. Das große Niedersachsen-Derby steht im Fußball an: Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96. Der sportliche Wettkampf dieser Begegnung wird nicht selten von unsportlichem Fan-Gebaren überschattet. So hat die Polizei bereits scharfe Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Auch eine Allgemeinverfügung für die Anreise mit der Bahn wurde erlassen. Diese regelt unter anderem, welche Kleidungsstücke getragen werden dürfen. Die Braunschweiger Ultras bewerben im Netz nun ihre eigene Kleiderordnung.
"Alle in schwarzer Jacke + Mottoartikel zum Derby", so heißt es beispielsweise in einem Instagram-Post seitens der Fans. Geht es dabei nur um einen einheitlichen Auftritt in der Fankurve oder steckt mehr dahinter?
Einheitliche Kleidung, beispielsweise in Form des "Schwarzen Blocks", wird auch gerne zur Verschleierung geplanter Straftaten genutzt. regionalHeute.de fragte bei der Polizei in Hannover nach, wie sie diesen Aufruf einschätzt.
Das sagt die Polizei
Fanmärsche seien Bestandteil der Fankultur, erklärt die Polizei. Sei es der einfache Gang vom Bahnhof zum Stadion bei einem Auswärtsspiel oder ein organisierter Marsch durch die Stadt. Insbesondere im Zusammenhang mit einem Derby diene dabei der einheitliche Auftritt natürlich auch der Abgrenzung zum Gegner und ermögliche es damit, besonders im Rahmen von Auswärtsspielen, grundsätzlich allen (Gast-)Zuschauern Bestandteil einer größeren Gruppenidentität zu sein.
Doch in diesem Falle schaut die Polizei genau hin: "Gleichwohl ist zu unterstellen, dass der Aufruf ebenfalls das Ziel verfolgen könnte, potenzielle Identifizierungen deutlich zu erschweren."
Mit Blick auf die anstehende Begegnung seien Aufrufe zu einheitlicher Kleidung, sogenannte „Derby-Outfits“ durchaus üblich und wiederkehrend zu verzeichnen. Der polizeiliche Umgang orientiere sich dann immer am Verhalten der Personen.
mehr News aus Braunschweig