Ekel-Ecke in Braunschweig: Anwohner klagt über Urin und Ratten am Welfenhof

Urinflecken und Ratten? Ein Anwohner beschwert sich über die hygienischen Zustände vor Ort. Das sagt die Stadt zu den Vorwürfen.

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Montage: Anwohner Criss Graf zeigt seinen Hauseingang. Ein beliebter Rückzugsort für Wildpinkler, wie er berichtet.
Montage: Anwohner Criss Graf zeigt seinen Hauseingang. Ein beliebter Rückzugsort für Wildpinkler, wie er berichtet. | Foto: regionalHeute.de; privat

Braunschweig. Die Welfenhof-Passage in Braunschweig, ursprünglich ein beliebtes Einkaufsziel in der Innenstadt, hat sich seit ihres Rückbaus zunehmend als Problemzone entpuppt. Ein Anwohner beklagt sich über hygienische Missstände, besonders im Bereich der Packhofgasse. Der dortige Hauseingang scheint ein zunehmend beliebtes, jedoch äußerst unsanitäres Ziel für „Wildpinkler“ zu sein. Criss Graf, der selbst im dortigen Gebäudekomplex wohnt, habe das Problem mehrfach der Stadt gemeldet, doch eine nachhaltige Lösung ist für ihn nicht in Sicht.



„Die Ecke wird so stark als Toilette genutzt, dass Urinstein und Lochfraß das Gebäude beschädigen“, berichtet Graf vor Ort. „Es ist unverständlich, dass nichts dagegen unternommen wird, obwohl das Problem schon lange bekannt ist“, fügt er hinzu. Gerade in Anbetracht der Nähe zum McDonald's Restaurant und anderen Geschäften sorgen die hygienischen Mängel bei ihm für Besorgnis.

Über diesen Eingang kommen die Bewohner ins Gebäude. Die Türen stehen für jeden offen.
Über diesen Eingang kommen die Bewohner ins Gebäude. Die Türen stehen für jeden offen. Foto: regionalHeute.de


Graf, der als IT-Projektleiter im Home-Office arbeitet, hat vor kurzem das Gesundheitsamt eingeschaltet, nachdem er Ratten in den Blumenkübeln vor dem Hintereingang des Welfenhofs gesichtet habe. Der Hauseingang, den er selbst nutzt, führt ihn direkt durch den verschmutzten Bereich. „Es riecht unangenehm, und man steht ständig im Urin – direkt an der Stelle, wo Nahrungsmittel angeliefert werden“, schildert er. Die Antwort des Gesundheitsamts erreichte ihn prompt: Maßnahmen zur Rattenbekämpfung seien bereits eingeleitet worden. Doch bezüglich der "Wildpinkler" wurde keine Lösung in Aussicht gestellt.

An jeder Ecke sollen Passanten hier ihr kleines Geschäft verrichten.
An jeder Ecke sollen Passanten hier ihr kleines Geschäft verrichten. Foto: privat


Die unzureichende Sanitärversorgung in der Nähe verschärfe die Situation: „Es gibt keine öffentliche Toilette in der Nähe, und Menschen sind gezwungen, sich anderweitig zu erleichtern“, beklagt Graf. Diese Tatsache führe zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anwohner und Besucher.

Die Stadt Braunschweig bestätigte auch auf unsere Anfrage hin, dass eine Beschwerde über das Bürgertelefon in Bezug auf das „Wildpinkeln“ im Bereich Welfenhof eingegangen sei. Der Zentrale Ordnungsdienst (ZOD) führe regelmäßig Stadtrunden durch, hätte jedoch keine übermäßigen Verschmutzungen oder verdächtige Personen feststellen können. Trotzdem soll der Bereich weiterhin kontrolliert werden, um die Situation im Auge zu behalten, so die Stadt.

Diese Blumenkübel dienen vielen Passanten als Aschenbecher. In den Löchern sollen Ratten wohnen.
Diese Blumenkübel dienen vielen Passanten als Aschenbecher. In den Löchern sollen Ratten wohnen. Foto: regionalHeute.de; privat


Rattenköder als Lösung


In Bezug auf die hygienischen Bedenken rund um die Blumenkübel äußerte das Gesundheitsamt, dass im Sommer sowie im September 2024 Kontrollen der Betriebe vor Ort stattgefunden hätten. Diese seien bislang nicht durch Ratten beeinträchtigt. Das Gesundheitsamt versichert, dass auch weiterhin routinemäßige Kontrollen durchgeführt werden.

Laut Graf würden die Köder aber auch nur kurzfristig eine Lösung darstellen. Ändere man nichts an dem grundsätzlichen hygienischen Zustand vor Ort, würden Ratten vermutlich immer wieder kommen - geeignete Rattenlöcher seien ja bereits vorhanden.


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