Erste Messflüge zur Erforschung von Offshore-Windanlagen


Das Forschungsflugzeug „D-IBUF“ vom Institut für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig. Foto: IFF/TU Braunschweig
Das Forschungsflugzeug „D-IBUF“ vom Institut für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig. Foto: IFF/TU Braunschweig | Foto: IFF/TU Braunschweig



Braunschweig. Welche Auswirkungen haben Offshore-Windenergieanlagen auf das Klima und wie beeinflussen sich Windparks untereinander? Das Verbundprojekt „WIPAFF – Windpark-Fernfeld“ untersucht diese Fragen erstmals in der Praxis. Ein Forschungsteam um Professor Peter Hecker vom Institut für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig führt nach monatelanger Vorbereitung nun die ersten Messflüge mit dem Forschungsflugzeug „D-IBUF“ an der Nordsee durch. Dies geht aus einer Pressemitteilung der TU Braunschweig hervor.

„Die meteorologischen Sensoren sind kalibriert, der Laserscanner für den Seegang ist erprobt und die Flugmuster sind vorbereitet“, fasst Projektleiterin Dr. Astrid Lampert vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig zusammen.

Für die Messkampagne im Rahmen des „WIPAFF“-Teilprojektes „Flugzeugmessungen in der Grenzschicht in Windparknachläufen“ ist das Braunschweiger Forschungsteam auf gute Sicht in geringer Höhe und genügend Wind angewiesen, sodass sich die Windräder drehen. Andererseits darf der Wind auch nicht zu kräftig sein, da die Anlagen bei zu hohen Windgeschwindigkeiten abgeschaltet werden. Für die niedrige Höhe, in der die Messflüge stattfinden, ist das Braunschweiger Forschungsflugzeug, eine Dornier Do 128-6 mit dem Kennung „D-IBUF“, besonders geeignet. Für die einwöchige Messkampagne ab Wilhelmshaven sind etwa vierzig Flugstunden vorgesehen. Insgesamt sind vier Messkampagnen zu verschiedenen Jahreszeiten und Wetterlagen geplant.

Zum Verbundprojekt „WIPAFF“



Das Forschungsprojekt „WIPAFF“ wird von Klimaforscherinnen und Klimaforschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) koordiniert. Beteiligt sind neben dem Institut für Flugführung der TU Braunschweig die Eberhard Karls Universität Tübingen, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und die UL International GmbH (vormals DEWI Deutsches Windenergie-Institut).

Neben den Einbauten am Flugzeug sind viele weitere Vorbereitungen getroffen worden: Die Forschungsteams leiten aus Modellen ab, wie weit die Nachläufe hinter den Windparks bei unterschiedlichen Bedingungen reichen, werten Satellitenbilder dazu aus, sichten Daten der Luft- und Meerestemperatur, die an Offshore-Plattformen aufgezeichnet werden, und erarbeiten so geeignete Flugmuster, mit denen die Modellergebnisse überprüft werden können.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen dazu beitragen, den weiteren Ausbau der Windkraftnutzung in der Nordsee möglichst effizient und umweltverträglich zu gestalten. Es wird in den kommenden drei Jahren mit einer Gesamtsumme von 1,75 Millionen Euro, davon rund 480.000 Euro für das Teilvorhaben an der TU Braunschweig, durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.


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