Erster Informationsabend 2016 des AAI




Braunschweig. Rund 75 Mitglieder und Gäste begrüßte der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) am Mittwoch, 17. Februar 2016, bei seinem ersten Informationsabend des Jahres. Bei der Veranstaltung in den Räumlichkeiten der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG stand die Bedeutung der Digitalisierung für Handel und Dienstleister im Mittelpunkt.

Olaf Jaeschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, begrüßte die Gäste und Mitglieder und dankte der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG für die Möglichkeit, den Informationsabend dort durchführen zu können. Joachim Blätz, Vorstandsvorsitzender der ›Wiederaufbau‹ freute sich über die vielen Gäste und darüber, dass der AAI nach der Durchführung seines überhaupt ersten Informationsabends am 13. Juli 2005 erneut zu Gast war.

Olaf Jaeschke stieg anschließend direkt ins Thema ein: Was bedeutet Digitalisierung? Wo ist sie spürbar? Welches sind die Herausforderungen? Steigende Umsätze im Onlinehandel stellen den stationären Handel vor die Aufgabe, sich im Internet sichtbar zu positionieren, um die Kunden auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. „Der Einzelhandelsverband Harz-Heide e. V. arbeitet gemeinsam mit dem Braunschweiger Zeitungsverlag an einem regionalen virtuellen Marktplatz“, erklärte Jaeschke. „Mit der Plattform planen wir, eine multimediale, auf regionaler Basis aufsetzende Plattform mit dem Ziel zu etablieren, den vielfältigen stationären Einzelhandel in der Region zu stärken. Sie soll Lust auf das Einkaufserlebnis vor Ort vermitteln und E-Commerce-Umsätze für die Händler der Region generieren.“ Lobende Worte fand er für die AAI-Mitglieder: „Entgegen der allgemeinen Tendenz, dass in unserer Region nur rund ein Drittel der Händler online präsent ist, ist es bei den AAI-Mitgliedern genau umgekehrt: Nur einer geringer Anteil ist über gängige Suchmaschinen nicht auffindbar und hat keine eigene Webseite.“

Prof. Susanne Robra-Bissantz vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Technischen Universität Braunschweig schwor die Anwesenden darauf ein, was der stationäre Handel in Zeiten der Digitalisierung und des E-Commerce beachten muss. Sie gab den Einzelhändlern sieben Regeln an die Hand: „1. Online funktioniert anders als offline, also muss man ganz neu denken, wenn man online einsteigen will. 2. Online und offline gehört für den Kunden zusammen und er ist zufrieden und loyal, wenn beide Kanäle existieren und integriert funktionieren. 3. Der Handel sollte mit den Vorteilen neuer Medien verknüpft werden und der stationäre sollte seine Vorteile, wie die Wiedererkennung von Kunden, nutzen und die Nachteile, wie die riesengroße Produktauswahl im Internet, ausgleichen. 4. Der moderne Kunde, der zumeist Erlebnis-Shopper ist, steht im Fokus und deshalb müssen Einzelhändler mit der Gesellschaft Schritt halten und sich nicht an der Technologie, sondern an den sich verändernden Kundenansprüchen orientieren. 5. Ideen sollten über das Shoppen hinaus realisiert werden – also auch die Zeiträume vorher und nachher müssen betrachtet und einbezogen werden. 6. Einzelhändler sollten den Kunden in seiner Situation überraschen, denn Überraschen ist das neue Verkaufen. 7. Um den Wandel zu meistern, bedarf es Kooperationen und starker Vernetzungen.“

AAI-Mitglied und Geschäftsführer der Buchhandlung Graff, Joachim Wrensch, präsentierte das Online-Marketing sowie den Multi-Channel-Verkauf der Buchhandlung: „1996 waren wir einer der ersten Buchhändler mit eigener Homepage inklusive Webshop. Unser Angebot haben wir stetig weiterentwickelt und ausgebaut und seit Mai 2015 lässt sich sagen, dass wir auf Augenhöhe mit den Großen sind. Graff ist auch im Netz ein kultureller Treffpunkt geworden, darauf sind wir sehr stolz. Wie in der Filiale legen wir auch im Internet großen Wert auf Service und Beratungskompetenz, dadurch generieren wir Kundenbindung. 2016 erwarten wir einen Online-Umsatz von über einer Million Euro.“

Nach einem kurzen Jahresausblick mit den Terminen der verkaufsoffenen Sonntage und AAI-Veranstaltungen berichtete AAI-Vorstandsmitglied Bernd Schroers vom AAI-City-Check. Er gab einen Rückblick auf die Aktivitäten seit dem letzten Jahr und sprach von den bereits umgesetzten Maßnahmen wie den unterirdischen Müllbehältern in den Straßen Sack und Neue Straße sowie dem Baumbeschnitt am Schild und in der Neue Straße. Schroers: „Seit Dezember hat sich einiges getan. Im Frühjahr werden in der Neue Straße die derzeitigen Müllbehälter teilweise gegen größere ausgetauscht, die ein doppeltes Fassungsvermögen haben. Des Weiteren wird geprüft, wo in der Innenstadt zusätzlich Bedarf für größere Behälter besteht. Die Stadt, ALBA und der AAI planen, an hochfrequentierten Abfallentsorgungsstandorten weitere unterirdische Müllbehälter zu installieren – mit diesen wurden bereits gute Erfahrungen gemacht. Aktuell wird über eine praktikable Finanzierung beraten. Außerdem wurde kürzlich die Beleuchtung am Hagenmarkt gereinigt und sieht nun wieder ansprechend aus.“ Ein weiteres wichtiges Anliegen seien Fahrradständer im Sinne eines einheitlichen Erscheinungsbildes der Fußgängerzone: „Einzelhändler, Dienstleister oder Gastronomen, die einen Fahrradständer vor ihrem Geschäft benötigen, sollten den Fachbereich Tiefbau und Verkehr der Stadtverwaltung ansprechen. Dort wird das Anliegen geprüft und anschließend, wenn möglich, Fahrradständer aufgestellt.“

Björn Nattermüller von der Braunschweig Stadtmarketing GmbH präsentierte die Beteiligungsmöglichkeiten der Innenstadtakteure an den öffentlichen Modenschauen beim modeautofrühling (9. und 10. April). Außerdem stellte er den vom neuen AAI-Mitglied MTV Braunschweig organisierten Volksbank BraWo Nachtlauf vor. Am 3. Juni findet dieser zum bereits 30. Mal statt. „Der AAI hat 1986 den Nachtlauf ins Leben gerufen“, so Nattermüller. „Mittlerweile ist er die zweitgrößte Laufveranstaltung in Niedersachsen und deutschlandweit unter den Top 10, in diesem Jahr rechnet der MTV Braunschweig mit rund 13.000 Läuferinnen und Läufern.“

Jan Tangerding, AAI-Vorstandsmitglied, stellte die nächsten Erscheinungstermine des Innenstadtmagazins CityZeit vor. Ab der kommenden Ausgabe (4. März) wird die Auflage auf 160.000 Exemplare erhöht und das Magazin liegt der Braunschweiger Zeitung wieder im Stadtgebiet von Braunschweig und somit auch in der Innenstadt bei.

Abschließend erinnerte Olaf Jaeschke an die ordentliche Mitgliederversammlung am 16. März und bat die Gäste zum Get-together mit Snacks und Getränken.


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