Braunschweig. „Wir haben einen Mangel an Trainingseinheiten und das hat man gemerkt. Normalerweise spielen wir ein hohes Tempo, sehr physisch. Heute konnten wir das nicht machen“, sagte Basketball Löwen-Headcoach Pete Strobl nach der 91:104-Niederlage (54:49) am gestrigen Donnerstag gegen den SYNTAINICS MBC. Es war das erste Spiel seiner Mannschaft nach der Quarantäne und das gestalteten die Löwen auf heimischem Parkett in der Volkswagen Halle trotz all der Widrigkeiten und fehlender Trainingseinheiten umkämpft und lange eng. Dies teilen die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
„Uns war aber klar, dass unsere Chance kommen wird, je länger das Spiel dauert. (…) Und mit der Extra-Energie, die wir in den letzten fünf Minuten hatten, haben wir das Spiel am Ende sicher gewonnen“, brachte es Gäste-Coach Silvano Poropat auf den Punkt. Die Löwen hätten in dieser durchaus zähen Partie viele Ballverluste (17) sowie defensive Probleme mit den MBC-Big Men Benedikt Turudic (22 Punkte) und Ex-Löwe Aleksandar Marelja (14) gehabt. Als trotzdem ihr Akku in der zweiten Halbzeit zunehmend leerer wurde, hätten sie in der 38. Minute nur mit fünf Punkten hinten gelegen. Ein dann gepfiffenes unsportliches Foul gegen das Strobl-Team und daraus folgende sechs Punkte zum 87:98 für die Gäste hätten schließlich die Niederlage besiegelt. Bei dieser sei Bazou Koné für die Löwen mit seiner BBL-Bestleistung von 21 Punkten herausgestochen. Beim MBC war Liga-Topscorer Michal Michalak mit 23 Punkten einmal mehr bester Punktesammler.
Beide Teams seien mit wenig offensivem Rhythmus gestartet. Zwar hätten die Löwen im ersten Viertel gleich sechs MBC-Ballverluste forciert, allerdings hätten sie daraus mit mehrfach vergebenen Korbmöglichkeiten zu wenig Kapital geschlagen. Die Gäste machten das besser, klauten den Löwen auch fünfmal den Ball und bestraften das. Sie hätten ihre Zweipunktewürfe bei 70 Prozent getroffen und das habe mit zu einem 7:0-Lauf der Wölfe geführt. Doch den daraus resultierenden Rückstand (11:17) habe das Strobl-Team angeführt vom guten Kapitän Lukas Meisner bis zum Viertelende wieder wettmachen können.
Mit 21:22 sei es in die zweiten zehn Minuten gegangen, in denen die Löwen zunehmend Probleme mit der Verteidigung unterm Korb und vor allem mit Benedikt Turudic hatten. Der MBC-Rückkehrer sei neben zwei Dreiern von Liga-Topscorer Michalak und Brembly maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass die jungen Wilden in der 16. Minute mit 31:40 zurücklagen. Doch dann seien die Löwen um den treffsicheren Martin Peterka plötzlich durchgestartet: Defensiv seien ihnen Stopps gelungen und auf der anderen Seite des Feldes hätten sie in den verbleibenden vier Minuten bis zur Halbzeit fünf Dreier versenkt. Darüber hätten sie das Spiel zum 54:49-Halbzeitstand gedreht.
Kein Schwung nach der Pause
Diesen Schwung hätten die Löwen nach der Pause aber nicht mitnehmen können. Bazou Koné habe zwar mit seiner Energie und seinem Drang zum Korb wichtige Impulse gegeben. Doch fielen die Würfe wieder deutlich schlechter. Vor allem aus der Distanz: Sechs Mal warfen die Löwen im dritten Viertel vom Perimeter, aber kein einziger Versuch habe das Ziel gefunden. Hinzukommend wurden die Gäste aggressiver, zogen immer wieder Fouls - teils auch strittige - und gingen mehrfach an die Freiwurflinie. „Wir haben den Jungs gesagt, wir sind stolz, dass wir gekämpft haben. In der zweiten Halbzeit waren wir aber immer eine Sekunde zu spät“, konstatierte Strobl nach dem Spiel, das seine Mannschaft trotz schwindender Energie nach 30 Minuten noch offenhalten konnten.
Zu Beginn des letzten Viertels habe der Rückstand nur drei Punkte (68:71) betragen. Allerdings sei der schnell angestiegen, weil die Löwen in den ersten zwei Minuten nur einen Punkt machten und der MBC sieben (69:78). Das Strobl-Team habe sich über den starken Koné wieder herangetastet, aber die Gäste kamen durch Offensiv-Rebounds wiederholt zu zweiten Chancen und erhielten allein im letzten Viertel 20 Freiwürfe. Die Löwen erarbeiteten sich davon auch 13, trafen aber nur sieben. Zudem war bei ihnen jetzt wenig Bewegung und Tempo im Spiel. Dennoch lagen sie in der 38. Minute nur mit fünf Punkten hinten, ehe ein unsportliches Foul gegen Gavin Schilling gepfiffen wurde. Der MBC machte daraus sechs Punkte zum 87:98 und das war gleichbedeutend mit der Entscheidung der Partie.
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