Evdokia Kulikova: Niedersächsische Malerin aus Moskau stellt in Braunschweig aus




Braunschweig. Noch bis zum 1. August zeigt die Braunschweigische Landessparkasse in ihrer Galerie Dankwardstraße die Ausstellung „Zurück nach Oben!“ mit Bildern von Evdokia Kulikova. Die gebürtige Russin, die ihren Lebensmittelpunkt heute in Südostniedersachsen hat, studierte Kunst in Moskau, war Mitglied im renommierten russischen Künstlerverband und erlangte Topplatzierungen bei internationalen Designwettbewerben. Nach ihrem Neubeginn 1996 widmet sie sich wieder der Malerei in Öl und Acryl. Ihr Werk umfasst Landschaften, Seestücke, Körper und Porträts, mal figurativ und realistisch, mal dynamisch und symbolistisch, in jedem Fall bewegend.



Kulikova entstammt einer Moskauer Künstlerfamilie, in der das gesellschaftliche Leben und Denken etwas freier war als in der Sowjetunion sonst üblich. Deshalb war es ihr auch leichter möglich, zum Schutz ihres Sohnes Nikita vor dem Militärdienst im Tschetschenienkrieg Richtung Sardinien zu verlassen. Dort tritt sie in die Fußstapfen ihres Vaters, der Goldschmied war, und ist als Schmuckdesignerin tätig, bis sie in Frankfurt ihren Ehemann kennenlernt, der sie zur Malerei animiert. „Für Künstler gibt es keine Grenzen“, sagt sie.

„Zurück nach oben!“ zeigt auch Blicke in den Himmel, zum erlösenden oder erleuchtenden Licht. Die Perspektive scheint von unterhalb der Erde aufgenommen worden zu sein, aus Gräbern und man assoziiert Auferstehung. Daneben gibt es auch freizügige Damenporträts, aber Kulikova zielt nicht auf erotische Wirkung – Nacktheit hat bei ihr mit Offenheit zu tun, mit Häutungen der Seele.

Nach der sehr kenntnisreichen und einfühlsamen Einführung durch die Braunschweiger Kunsthistorikerin nimmt Kulikova die rund 50 Vernissage-Gäste mit auf einen Rundgang durch ihre Bilderwelt. Sie stoppt vor ihren Lieblingswerken und erklärt den Entstehungsprozess und ihre Gedanken: Wie sie von der biblischen Dornenkrone zur Doppelhelix gelangte und ein grübelndes Knabengesicht zur janusköpfigen Bildfolge im Stil von Edvard Munchs „Schrei“ mutiert – das beeindruckt.

Öffnungszeiten: Mo 9 – 16 Uhr, Di, Do 9 – 18 Uhr, Mi, Fr 9 – 13 Uhr.
Der Eintritt ist frei.


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