Experten-Werkstatt: Hilft Bildung gegen Kinderarmut?

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Moderatoren und Referenten aus der ganzen Region leiteten die Werkstatt. Fotos: Alexander Dontscheff
Moderatoren und Referenten aus der ganzen Region leiteten die Werkstatt. Fotos: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Ist Bildung eine Möglichkeit, um Kinder- und Familienarmut zu bekämpfen? Dieser Frage gingen Experten aus der Region am heutigen Donnerstag in einer Werkstatt-Veranstaltung des EngagementZentrums im Gebäude der Volksbank BraWo am Berliner Platz nach.


"Lernen Sie sich kennen, vielleicht wird etwas daraus", warb Moderator Malte Schumacher von der EngagementZentrum gGmbH zu Beginn für den Netzwerkgedanken, der hinter dieser Art von Veranstaltungen stehe. So knüpfe die heutige Werkstatt an die Veranstaltung "Kinder stiften Zukunft" an, die 2015 in Wolfsburg stattgefunden hat. "Wir bringen regelmäßig die zusammen, die schon längst etwa tun, um die Zusammenarbeit zu optimieren", so Schumacher.

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Nora Schmidt vom Verein für öffentliche und private Fürsorge führte ins Thema ein. Foto: Dontscheff


"Armut hat strukturelle Gründe"


In das Thema des Tages führte dann Nora Schmidt, Geschäftsführerin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge in Berlin, ein. Trotz guter Konjunkturlage steige in Deutschland das Risiko, von Armut betroffen zu sein. Schmidt betonte, dass dies in den meisten Fällen keine persönlichen Gründe sondern strukturelle habe. Vor allem Alleinerziehende könnten häufig nicht von ihrem Erwerb leben. Die Armut habe aber verschiedene Gesichter. Neben Altersarmut seien auch zunehmend Kinder und Jugendliche betroffen.

Dies sei ein vielschichtiges Problem, dass anzugehen großen Mut erfordere. Zudem müsse man einen langen Atem haben und nicht auf kurzfristige Erfolge schielen. Veranstaltungen wie diese seien der richtige Ansatz. Die Frage des Tages, ob Bildung einen Ausweg aus Familien- und Kinderarmut biete, konnte Schmidt nur teilweise bejahen. Man brauche mehrdimensionale Lösungsansätze. Bildung sei nur ein Teil davon.

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Malte Schumacher moderierte die Veranstaltung. Foto: Dontscheff


Fünf Themeninseln


Im Anschluss gaben Experten, etwa von der Caritas Peine, der Kinderhilfe des Landkreises Gifhorn und der Städte Braunschweig und Salzgitter, des DRKGifhorn und vom Starthilfe Verein Wolfburg regional-spezifische Praxis-Einblicke zum Thema.

Am Nachmittag teilen sich die Teilnehmer der Werkstatt in fünf Themeninseln (Sprache, Schule, Umfeld/Eltern, Resilienz und Kita/Vorschule) auf, um zum Wunschthema zusammen zu arbeiten. Die Ergebnisse werden am Ende der Veranstaltung präsentiert. Ein Nachbericht erfolgt in Kürze.


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