Braunschweig. Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Braunschweig 1.522 Falschparker auf Behindertenparkplätzen von der Stadtverwaltung festgestellt. Im Jahr 2024 waren es insgesamt 3.503 Verstöße, die festgestellt wurden. Deshalb nimmt sich der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Braunschweig wieder Falschparker vor, wie es in einer Pressemeldung des SoVD heißt.
Wer in Zukunft unberechtigt auf Behindertenparkplätzen steht, muss damit rechnen, Post an der Windschutzscheibe vorzufinden: „Sie haben meinen Parkplatz. Wollen Sie auch meine Behinderung?“ steht auf den postkartengroßen Zetteln, die kostenlos im SoVD-Beratungszentrum am Bäckerklint 8 erhältlich sind (Montag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr).
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Auf der Rückseite bittet der Verband um Verständnis dafür, warum Behindertenparkplätze wirklich ausschließlich für Menschen mit Handicap benötigt werden. „Rollstuhlfahrer müssen mobil bleiben können, auch mit dem Auto“, weiß Monika Henke, 1. Kreisvorsitzende des SoVD in Braunschweig. Nur so sei vollständige und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben machbar, ergänzt sie. „Vielen Dank, dass Sie beim nächsten Mal woanders parken“, steht dazu auf der Karte.
Parkberechtigt auf Behindertenparkplätzen sind Personen mit dem blauen Parkausweis. Um diesen Ausweis zu beantragen, benötigt man in der Regel einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen aG (außergewöhnlich gehbehindert) oder Bl (blind). Auch wenige Sonderfälle können den Ausweis beantragen. In Braunschweig gibt es 142 „allgemeine“ Behindertenparkplätze und 139 personenbezogen Parkplätze. Das Verwarnungsgeld beträgt 55 Euro, gegebenenfalls wird das Fahrzeug aber auch abgeschleppt.
Verwarnungsgeld wurde erhöht
Obwohl das Verwarnungsgeld in den letzten Jahren von 35 auf 55 Euro erhöht wurde, werden von der Stadt Braunschweig mehr Falschparker festgestellt als vorher. „Deshalb haben wir die Karten neu gedruckt. Wir hoffen, dass wir diesen Falschparkern auch mit Hilfe der Bevölkerung einen Denkzettel auf der Windschutzscheibe verpassen können“, sagt Henke. „Mobilitätseingeschränkte Personen, für die ein Besuch bei uns nur mit Anstrengungen möglich wäre, können uns auch eine E-Mail schreiben, wir schicken die Karten dann mit der Post“, führt Henke aus. Die E-Mail-Adresse lautet info.braunschweig@sovd-nds.de.