Fastenzeit beginnt: 40 Tage auf Alltagsgewohnheiten verzichten

von Sina Rühland


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Wolfenbüttel. Leben ohne Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten oder Computer – geht das? Am heutigen Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit, die einen jeden gewillten dazu aufruft, sich selbst zu prüfen und zu verzichten.

Bis Ostern entbehren viele Menschen Süßigkeiten, Fernsehen oder Alkohol. Nach einer im Auftrag der DAK gegebenen Forsa-Umfrage fasten knapp 70 Prozent der befragten 30- bis 44-Jährigen. Demnach hätte jeder zweite Deutsche schon mehr als einmal gezielt für mehrere Wochen auf bestimmte Genussmittel oder Konsumgüter verzichtet. Am häufigsten würden die Bundesbürger auf Alkohol und Süßigkeiten verzichten, knapp 30 Prozent ließen lieber ihr Handy oder Internet aus.

Fasten aus gesundheitlichen Gründen


Wie der Umfrage zu entnehmen ist, wird der gesundheitliche Nutzen des Fastens, je nach Alter und Geschlecht, unterschiedlich bewertet. Vor allem die 30- bis 44-Jährigen und Frauen fänden mit 64 beziehungsweise 62 Prozent den gezielten Verzicht auf Genussmittel oder Konsumgüter gesundheitlich sinnvoll. Bei den Männern und in der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen sehe dies nur jeder zweite so.

Fasten aus religiösen Gründen




Die Fastenzeit sei eine Frage der Begrifflichkeit, sagt der Pressesprecher der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Michael Strauß. "Die Fastenzeit kommt eher aus der katholischen Tradition, die evangelische Kirche spricht von der Passionszeit. Gemeint sind hier die 40 Tage vor Ostern – wobei man den Zeitraum nicht mathematisch, sonder eher symbolisch betrachten muss. So fastete Jesus 40 Tage in der Wüste, darauf folgend besuchte ihn der Teufel und wollte Jesus in die Versuchung führen. Jesus widerstand. Daher steckt viel Symbolik in der Übertragung." Der Sinn der Fastenzeit liege darin, sich auf das Geschehene an Karfreitag und Ostern zu besinnen, so Strauß. In der evangelischen Kirche hätte es zudem mit dem Buß-Sakrament zutun. "In dieser Zeit kann man sich auf seine eigene Schuld und Sündhaftigkeit besinnen. Zudem gibt es eine moderne Tradition in der Kirche – eine Aktion, die heißt '7 Wochen ohne'. Man hat die Möglichkeit seine Alltagsgewohnheiten zu überdenken. Worauf können wir verzichten, um festzustellen, was unsere Lebensqualität ausmacht?."


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