Braunschweig. Wer traut sich das schon, vor fremden Leuten am Ringerbrunnen zu tanzen? Erwachsene nur mit viel Übung oder Alkohol, vermutlich. Die Mädchen des FiBS-Programms "Tanz dich frei" im Kinder- und Jugendzentrum Mühle haben das bei vollem Bewusstsein und nach nur ein paar Stunden Üben geschafft - und auch die Abschluss-Show vor ihren Eltern einfach weggetanzt.
"Wenn ich tanze, fühle ich mich frei und schön", bekannten die Mädchen am Freitag vor ihren Familien, "wie ein Vogel". Die vier Tänzerinnen, zwischen sechs und neun Jahren jung, haben das vier Nachmittage lang ausprobieren können. Gemeinsam mit Berit Schultze, die auch außerhalb von Ferienprogrammen als Diplom-Jazzdance-Pädagogin mit Kindern kreativ tanzen unterrichtet, haben sie in dieser Woche freies Tanzen geübt. Drinnen, draußen, und sogar mitten in der Öffentlichkeit. Ohne Musik, nur mit Seifenblasen als Begleitung, haben sich die Vier am Ringerbrunnen mit ihren Körpern ausgedrückt - "ganz ohne Hemmungen", freut sich Berit Schultze. "Dabei ist das so schwierig, aber sie wollten selbst in die Innenstadt gehen."
Zu schneller Musik, langsamer Musik, Musik mit Text und ohne haben Lisa, Vivien, Carolin und Julia dreieinhalb Stunden pro Tag auch ihre eigenen Ideen einbringen können. Was dabei herausgekommen ist, durften ihre Familien am Freitag bestaunen: Feenhafte Figuren mit bunten Tüchern, grauenhafte Gnome, Traumsequenzen und sogar ein waschechter Tanz-Battle mit allen zusammen kamen da auf die Bühne.
Als musizierender Wassergeist und "das komische Wesen Vivi", als Wasser, Dornröschen, bösen Feen und andalusischen Tänzerinnen sprangen und schwebten die Mädchen über Boden und Bühne und nahmen das Ganze sehr ernst. "Das ist ganz toll zu sehen, wie profimäßig die Vier sich verhalten haben", erzählt Berit Schultze. Bei allem Profi-Sein gehörte aber das Kind-Sein auch mit dazu. "Sie lassen sich einfach gerne verzaubern", sagt Schultze - und wer sie gesehen hat, gibt ihr damit Recht.
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