Braunschweig. Im Juli dieses Jahres hat der neue Wissenschaftliche Geschäftsführer, Prof. Josef Penninger, sein Amt am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) angetreten. Damit folgt er auf Prof. Dirk Heinz, der nach 13 Jahren seine Position abgegeben und mit dem Aufbau der neuen Forschungsabteilung „Molekulare Strukturbiologie“ am HZI begonnen hat. Am 4. Dezember 2023 wurde Dirk Heinz für seine langjährige erfolgreiche Arbeit gedankt und die Amtsübergabe an Josef Penninger im Beisein zahlreicher Gäste aus Wissenschaft und Politik gefeiert. Dies teilte das HZI mit.
Der vielfach international ausgezeichnete Genetiker Josef Penninger leitete zuvor das Life Sciences Institute der University of British Columbia (Kanada). Gleichzeitig mit der Übernahme der wissenschaftlichen Geschäftsführung am HZI wurde Penninger auch als Professor für Präzisionsmedizin an die Medizinische Universität Wien berufen, wo er das neue Eric Kandel Institut für Präzisionsmedizin aufbauen soll. Als erster Meilenstein am HZI ist unter Penningers Leitung das Projekt „Microbial Stargazing – Erforschung von Resilienzmechanismen von Mikroben und Menschen“ (kurz MICROSTAR) mit einem Gesamtbudget von rund 30 Millionen Euro an den Start gegangen.
„Ich bin immer wieder beeindruckt von der wegweisenden Arbeit des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), die gerade auch während der Pandemie unverzichtbar gewesen ist. Das HZI spielt eine entscheidende Rolle bei der Erforschung von bakteriellen und viralen Krankheitserregern sowie des Immunsystems. Spitzenforschung aus Niedersachsen – darauf können wir alle stolz sein. Ein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Dirk Heinz für seine herausragenden Leistungen als bisheriger wissenschaftlicher Geschäftsführer. Seine Vision und Führung haben das HZI zu dem gemacht, was es heute ist. Diese Erfolge sind nicht nur für das Zentrum, sondern für ganz Niedersachsen von unschätzbarem Wert“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. „Ich bin überzeugt, dass das HZI auch unter der neuen Leitung von Prof. Dr. Josef Penninger eine Schlüsselrolle in der Infektionsforschung einnehmen und eine treibende Kraft in der Infektionsbiologie sein wird. Das Land wird diese Entwicklung gerne unterstützen. Ich wünsche dem gesamten Team weiterhin viel Erfolg.“
Über MICROSTAR
Ziel des von Penninger geleiteten HZI-Vorhabens MICROSTAR ist es, Lösungen für die zunehmenden globalen Herausforderungen durch Infektionskrankheiten zu finden. Im Laufe von rund vier Milliarden Jahren Evolution haben alle Organismen Systeme auf molekularem, genomischem und zellulärem Level sowie auf System- und Ökosystemebene entwickelt, die sie vor äußeren und inneren Störungen schützen. Insbesondere Bakterien und Viren haben ein breites Spektrum solcher Resilienzmechanismen entwickelt, um sich erfolgreich an eine Vielzahl von Ökosystemen und Wirten anpassen zu können. MICROSTAR soll ein tieferes Verständnis von Infektionen und Abwehrmechanismen bringen, um so von der mikrobiellen Welt zu lernen und neue Lösungen für die globalen Herausforderungen durch Infektionskrankheiten zu entwickeln.
„Das HZI ist wunderbar aufgestellt worden, Dirk Heinz und sein Team haben mit allen Beschäftigten zusammen fantastische Arbeit geleistet. Jetzt die letzten Prozente herauszuholen, um jedes Jahr in der Champions League der Forschung mitzuspielen, das ist meine Vision, auf die ich mich sehr freue“, sagte Josef Penninger. „Einen ersten großen Schritt in diese Richtung haben wir mit dem Start des Projekts MICROSTAR gemacht, das hoffentlich nicht nur zu bahnbrechenden Erkenntnissen, sondern auch zur Gründung neuer Firmen führt. Damit das gelingen kann, suchen wir aktuell exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die am HZI neue Nachwuchsgruppen aufbauen. An dieser Stelle bedanke ich mich auch ausdrücklich beim BMBF und dem Land Niedersachsen für die großzügige Unterstützung."
„Wir haben in den vergangenen Jahren mit dem HZI Akzente in der Infektionsforschung gesetzt, indem wir neue Institute mit Schwerpunkten wie zum Beispiel der personalisierten Medizin und der RNA-basierten Forschung gegründet haben“, sagte Dirk Heinz. „Ich bin stolz und dankbar für das, was wir bisher gemeinsam am HZI erreicht haben und werde mit Spannung und Freude die weitere positive Entwicklung des Zentrums verfolgen.“
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