Hannover. Was bedeutet eigentlich „covern“? fragte sich eine ältere Frau beim „Fest der Musik“ in der Innenstadt von Hannover am 21. Juni 2016. Sie stand mit ihrer Einkaufstasche an der großen Bühne am Kröpcke, wo drei Bands auftraten, eine aus Frankreich, eine aus Polen und eine aus Deutschland. Die vielfältige und gemischte Musikgemeinde war in guter Stimmung und offen für Passanten, die zufällig vorbeikamen, verweilten und neugierig dem Sound zuhörten und das bunte Geschehen verfolgten.
Die deutsche Band „You Silence I Bird“ mit ihren Mitgliedern aus Braunschweig und Hannover, die für „Acoustic-Indie-Pop“ steht, freute sich über den „kulturellen Austausch“. Ein polnisches Musikstück beispielsweise wurde nicht einfach kopiert, sondern interpretiert; das Original nicht einfach vergessen, sondern neu, in eigener Weise sowie mit persönlicher Note nachempfunden. Und auch die Bands aus dem Ausland ließen es sich nicht nehmen, einen Song von „You Silence I Bird“ vorzutragen – eben zu „covern“. Ein gelungenes Beispiel: Identität und Vielfalt, Verstehen und Verständigung bleiben kommunizierende Röhren eines lebendigen Kulturaustausches. Und das war nicht nur für junge Menschen, sondern auch für die „ältere Generation“ ein seelischer Dazugewinn. Noch eine ganze Weile blieb die ältere Frau stehen, bewegte ihren Körper ein wenig – und erfreute sich an der modernen, eben auch an der „gecoverten“ Musik.
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