Braunschweig. Die Unterbringung von Geflüchteten im Vienna Hotel soll nun von einem Militärdienstleister unternommen werden. Das stößt in Braunschweig auf massive Kritik. Die Seebrücke Braunschweig kündigt daher für Samstag eine Kundgebung auf dem Platz der deutschen Einheit
Die Entscheidung der Stadt Braunschweig, die Geflüchtetenunterkunft in der Salzdahlumer Straße zukünftig von einem Militärdienstleister aus Dubai führen zu lassen, füge sich gut in die immer mehr auf Abwehr statt auf Hilfe und Solidarität ausgerichtete deutsche und europäische "Flüchtlingspolitik" ein, heißt es in einer Mitteilung der Seebrücke Braunschweig. "Wir als Seebrücke Braunschweig stellen uns gegen eine Politik der Ausgrenzung, Verwahrung und Entmenschlichung Geflüchteter", macht der Verein deutlich.
Betreuung durch Militärdienstleister sei "skandalös"
Auf dem Platz der deutschen Einheit findet deshalb am kommenden Samstag von 13 bis 14 Uhr eine von der Seebrücke Braunschweig organisierte Kundgebung unter dem Motto "Ist das die neue Menschlichkeit? Keine Militärdienstleister in Braunschweigs Unterkünften für Geflüchtete!" statt.
Bürger der Stadt seien aufgerufen, den Protest zu unterstützen, denn die Entscheidung der Vergabe der Betreuung einer Unterkunft für geflüchtete Menschen an einen Militärdienstleister sei "skandalös", heißt es weiter. "Dass die Stadt auf die Zusammenarbeit mit lokal engagierten Organisationen mit Sach- und Ortskenntniss verzichtet, nur um ein paar Euro zu sparen, spricht allen Sonntagsreden von Zivilgesellschaft und Stadtgemeinschaft Hohn." Das Vergaberecht ermögliche es durchaus, klare Anforderungen und Qualitätskriterien zu definieren, um nicht alleine nach dem Preis des günstigsten Anbieters gehen zu müssen, heißt es abschließend.

