Forscher aus Braunschweig ist der Schizophrenie auf der Spur

Dr. Thomas Winkler von der TU Braunschweig erhält für seine Arbeit eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat.

Dr. Thomas Winkler, ERC Starting Grant Stipendiat 2023.
Dr. Thomas Winkler, ERC Starting Grant Stipendiat 2023. | Foto: Peer Erfle / IMT

Braunschweig. Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat die Empfänger der renommierten Starting Grants bekanntgegeben. Darunter ist auch ein Forscher der Technischen Universität Braunschweig: Dr. Thomas Winkler erhält eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro für seine Forschung zu Modularer Organ-on-Chip-Technologie zur Aufklärung neuropsychiatrischer Störungen wie Schizophrenie. Das berichtet die TU Braunschweig in einer Pressemeldung.



Mit den ERC-Stipendien werden europaweit junge Spitzenforschende unterstützt – von der Medizin und Physik bis hin zu den Sozial- und Geisteswissenschaften. Insgesamt wurden in diesem Jahr 2.696 Anträge eingereicht, von denen 400 erfolgreich waren. Einer der geförderten Forscher ist Dr. Thomas Winkler vom Institut für Mikrotechnik der TU Braunschweig. Ziel seiner Forschung ist es, Herausforderungen der Biowissenschaften mit Hilfe von Mikrosystemwerkzeugen zu lösen – von Organen bis zu Laboren auf Chips.

Wechselspiel zwischen Blutgefäßen und Nervensystem


In dem mit dem ERC Starting Grant geförderten Projekt arbeiten Dr. Winkler und sein Team an einer modularen Organ-on-chip-Technologie, um besser zu verstehen, welche Rolle das zelluläre Wechselspiel zwischen Blutgefäßen und Nervensystem in der Schizophrenie spielt.

„Ich freue mich sehr, dass der ERC beschlossen hat, in diese zukunftsweisenden Forschungsrichtungen zu investieren,“ sagt Dr. Thomas Winkler zu der Auszeichnung. „Die durch Mikrotechnologie ermöglichte Feedback-Kontrolle über in-vitro-Zellkulturmodelle ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besser reproduzierbaren, für den Menschen relevanten und weniger von Tiermodellen abhängigen biologischen Forschung. Und unsere erste geplante Anwendung auf dem Gebiet sonst oftmals vernachlässigter neuropsychiatrischer Störungen hat das Potenzial, die Rolle von oxidativem Stress in der Schizophrenie zu entschlüsseln und dadurch auch neue Therapie-Impulse zu geben. Insgesamt ist der Starting Grant damit eine großartige Gelegenheit für mich und mein Team, in den nächsten fünf Jahren Forschung an der für mich schon immer extrem spannenden Schnittstelle von Technologie und Biologie zu betreiben.“

In Deutschland einmaliges Modell


Die Forschungsgruppe von Dr. Winkler ist Teil des Zentrums für Pharmaverfahrenstechnik (PVZ) an der TU Braunschweig. Hier arbeiten Experten aus Pharmazie, Verfahrenstechnik und Mikrotechnik – nach einem in Deutschland bisher einmaligen Modell – langfristig zusammen, um auf Basis neuer Technologien und Methoden kostengünstige, wirksame und personalisierte Arzneimittel zu entwickeln.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Technische Universität Braunschweig