Forschungszentrum verleiht Preise für Luft- und Raumfahrt


v.l. Sebastian Lück (VDI Luft- und Raumfahrtpreis), Madlen Leinemann und Andrija Dabanović (Karl-Doetsch-Nachwuchspreise) und das Forscherteam Felix Nolte, Srinivas Vasista und Marco Burnazzi (Hermann-Blenk-Forscherpreis). Foto: Isabell Massel/TU Braunschweig
v.l. Sebastian Lück (VDI Luft- und Raumfahrtpreis), Madlen Leinemann und Andrija Dabanović (Karl-Doetsch-Nachwuchspreise) und das Forscherteam Felix Nolte, Srinivas Vasista und Marco Burnazzi (Hermann-Blenk-Forscherpreis). Foto: Isabell Massel/TU Braunschweig | Foto: Isabell Massel/TU Braunschweig

Braunschweig. Neue Erkenntnisse über Strömungen inner- und außerhalb von Luft- und Raumfahrzeugen sowie ein Mechanismus für mehr Auftrieb an Flugzeugtragflächen – zu diesen Themen leisten vier Forschungsarbeiten auf verschiedenen Gebieten der Luft- und Raumfahrtforschung einen Beitrag. Ausgezeichnet wurden sie mit dem Hermann-Blenk-Forscherpreis, sowie mit den Karl-Doetsch-Nachwuchspreisen und dem VDI Luft- und Raumfahrtpreis. Dies berichtet die TU Braunschweig,


Die Preise wurden im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Niedersächsischen Forschungszentrums für Luftfahrt (NFL) am 30. Oktober 2019 in Braunschweig verliehen.

Hermann-Blenk-Forscherpreis für Dr.-Ing. Srinivas Vasista, Dr.-Ing. Felix Nolte und Dr.-Ing. Marco Burnazzi


Ein dreidimensionales Design für eine sogenannte „Droop Nose“ von Flugzeugtragflächen entwickelte Felix Nolte vom Institut für Flugzeugbau und Leichtbau der TU Braunschweig im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 880 für Hochauftrieb künftiger Verkehrsflugzeuge gemeinsam mit Srinivas Vasista und Marco Burnazzi vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Als „Droop Nose“ wird die gezielt verformbare Vorderkante von Tragflächen bezeichnet, die den Auftrieb der Tragfläche ohne die Gefahr einer vorzeitigen Strömungsablösung erhöhen soll. Durch eine spätere Strömungsablösung ist das Flugzeug in der Lage, schneller zu steigen und steiler zu landen. Für Anwohnerinnen und Anwohner in der Nähe eines Flughafens bedeutet das weniger Lärm. Das Designergebnis von Nolte, Vasista und Burnazzi ist eine präzise verformbare Tragfläche mit hervorragenden Oberflächeneigenschaften und vielversprechenden aerodynamischen Eigenschaften. Dafür wurden sie mit dem Hermann-Blenk-Forscherpreis ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist.

Karl-Doetsch-Nachwuchspreise für Madlen Leinemann und Andrija Dabanović


Einen Beitrag zum besseren Verständnis der Grenzschichttransition an Steuerflächen von Hyperschall-Flugkörpern leistete Madlen Leinemann mit ihrer Masterarbeit. In ihrer Arbeit am Institut für Strömungsmechanik der TU Braunschweig konstruierte sie ein Steuerflächenmodell, das eine Analyse der aerodynamischen Steuereigenschaften von beispielsweise Raumfahrzeugen während des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre ermöglicht. Dafür führte sie unter anderem Windkanaltests am Institut für Strömungsmechanik und an der Purdue University in Indiana, USA, durch. Madlen Leinemann schloss ihr Studium der Luft- und Raumfahrttechnik 2018 an der TU Braunschweig ab.

Mit der Genauigkeit verschiedener Flamelet-Modelle für die Simulation von Hybridraketentriebwerken hat sich Andrija Dabanović in seiner Studienarbeit am Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik des DLR beschäftigt. Er konnte nachweisen, dass Flamelet-Modelle eine schnelle und ausreichend genaue Alternative zu bisher üblichen, rechenintensiveren Strömungssimulationsmethoden für die Auslegung und Optimierung von Hybridraketen sind. Andrija Dabanović studiert seit 2014 Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig.

Die Karl-Doetsch-Nachwuchspreise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

VDI Luft- und Raumfahrtpreis für Sebastian Lück


In seiner Masterarbeit beschäftigte sich Sebastian Lück am Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen der TU Braunschweig mit der Genauigkeit konventioneller Strömungssimulationsmethoden zur Vorhersage mehrstufiger Turbomaschinenkomponenten. Dabei betrachtete er insbesondere die Unterschiede, die sich bei Verlustmechanismen in mehrstufigen Verdichtern aus stationären und instationären Simulationsansätzen ergeben. Er stellte fest, dass die einzelnen Stufen in Abhängigkeit vom Simulationsansatz Unterschiede in der Leistungsfähigkeit aufweisen. Für seine Arbeit erhielt er den VDI Luft- und Raumfahrtpreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Sebastian Lück studierte von 2012 bis 2018 Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Braunschweig und ist nun wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen.


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