Braunschweig. Mit Matthias Hoferichter hat der Katholische Friedhof in Braunschweig seit 1. März einen Friedhofsleiter. Der gelernte Landschaftsgärtner und Meister seines Faches leitet nun die Friedhofsverwaltung, organisiert Arbeitsabläufe, führt Bestattungen aus und hat sich vorgenommen, den größten katholischen Friedhof im Bistum Hildesheim weiterzuentwickeln. Das berichtet die Katholische Kirche Braunschweig in einer Pressemitteilung.
Außerdem strebe Hoferichter mehr Begräbnisse auf dem Katholischen Friedhof an. Dabei sei der Friedhofsleiter eng rückgekoppelt mit den Verantwortlichen der Pfarrgemeinde St. Aegidien, Träger des Friedhofs.
Die ersten Schritte
„Meine ersten Schritte sind, mich in die Tagesabläufe und die ganze Materie einzuarbeiten. Wie sind die Strukturen, wie sind die Grabvergaben?“, so Hoferichter. Außerdem ist es ihm wichtig, sich mit den Bestattern bekanntzumachen. Daneben will er Stärken und Schwächen des Friedhofs an der Helmstedter Straße abklopfen und seine Mitarbeiter schnell besser kennenlernen.
Über acht Hektar großes Areal
Den Friedhof mit seinem über acht Hektar großen Areal in einen grünpflegerisch-akkuraten Zustand zu bringen, gehört genauso zu seinen Zielen wie in einer sich verändernden Bestattungskultur, den Friedhof zukünftig attraktiver für die Menschen zu gestalten und zu schauen, wo er neue Impulse setzen kann: „Was benötigt ein moderner Friedhof, was ist möglich zu verändern?“ Der Trend sei momentan weg von Einzelgräbern mit Sargbestattung. „Das hat auch mit den Lebensrealitäten der Menschen zu tun. Es stellt sich für die Angehörigen immer auch die Frage nach der Grabpflege“, erläutert der Friedhofsleiter.
Für Privatleute oder Firmen Gartenprojekte zu realisieren, war bisher sein Metier als Selbstständiger. Daneben gibt Hoferichter, der auch eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolvierte, Bewegungskurse. Bei dieser Arbeit ist es ihm besonders wichtig, Menschen zu begleiten. Hier schlägt er auch einen Bogen zu seinem Grundberuf als Landschaftsgärtner: „Zum einen gehört natürlich das Handwerkliche dazu, zum anderen ist die Kommunikation ein wichtiger Aspekt, man hat ja immer mit Menschen zu tun.“
Den Friedhof gewechselt
Erste Erfahrungen in puncto Friedhof bringt der Landschaftsgärtner bereits mit. Er war ein Jahr lang auf dem evangelischen Friedhof in Braunschweig für die gärtnerische Pflege zuständig und hat sich um organisatorische Abläufe der Begräbnisse gekümmert.
Mit seinen neuen Mitarbeitern auf dem katholischen Friedhof hat er sich bereits vor Arbeitsbeginn bekannt gemacht. „Seitdem es klar ist, dass ich eingestellt werde, bin ich jede Woche da gewesen und habe mir einen Überblick über den Friedhof verschafft, auch, weil es Arbeiten gibt, die man nur zu bestimmten Zeiten machen kann.“ So sollte man Hecken wegen der Brutzeiten der Vögel bis Ende Februar geschnitten haben und Naturschutzbelange berücksichtigen. Über seinen gestalterischen Spielraum ist er sehr erfreut und will frischen Wind auf den Friedhof bringen. „Ich bin einfach total kreativ, habe immer wieder Ideen und Inspirationen und benötige irgendwo auch einen Raum für die Entfaltung.“
Freund von Staudenanlagen
Aber auch Routinearbeiten gehören für Hoferichter zum Leben dazu, außerdem geht es ihm darum, dass etwas auch realisierbar ist. „Ich bin einfach ein Freund von Staudenanlagen. Sie kommen jedes Jahr wieder, man muss sie nur einmal kaufen, man kann sie gut pflegen und es gibt für jeden Standort eine passende Bepflanzung“, führt der Fachmann als Beispiel an. Auch bei der Bepflanzung gelte es zu überlegen, was ist naturnah, was ist umsetzbar. „Zu jeder Jahreszeit soll der Friedhof ansehnlich sein, so dass Menschen immer gerne herkommen,“ findet der Friedhofsleiter.
