Für mehr Bienen im Viertel: Bürgerschaft Magniviertel verteilt Saattüten

700 Tüten mit bienenfreundlichem Saatgut wurden über Ostern an die Haushalte verteilt.

Rüdiger Steinmetz, Ulla Derwein (beide Bürgerschaft Magniviertel), Peter Steinbach (Samenhaus Knieke) und Martina Bartling (Bürgerschaft Magniviertel) wollen mehr Bienen ins Magniviertel locken (v. li.).
Rüdiger Steinmetz, Ulla Derwein (beide Bürgerschaft Magniviertel), Peter Steinbach (Samenhaus Knieke) und Martina Bartling (Bürgerschaft Magniviertel) wollen mehr Bienen ins Magniviertel locken (v. li.). | Foto: Kerstin Lautenbach-Hsu

Braunschweig. An den Ostertagen fand ein Großteil der Bürgerinnen und Bürgern des Magniviertels ein besonderes Überraschungsei in ihren Briefkästen vor: Die Bürgerschaft Magniviertel hat 700 Saattüten mit bienenfreundlichem Saatgut an die Haushalte verteilt. Dies wurde dank der Unterstützung des Braunschweiger Samenhauses Knieke sowie einiger Mitglieder der Bürgerschaft möglich. Das berichtet der Verein Bürgerschaft Magniviertel in einer Pressemitteilung.


Die Idee zu der Oster-Aktion „Magni blüht“ war in einer Arbeitsgruppe „Grün im Magniviertel“ der Bürgerschaft entstanden. „Eigentlich wollten wir im Frühjahr auf dem Magnikirchplatz einen Bienenmarkt mit Informationsständen von Umweltverbänden organisieren – leider hat uns Corona ausgebremst“, bedauert Rüdiger Steinmetz, Vorstandsmitglied der Bürgerschaft Magniviertel. „Um die Bewohnerinnen und Bewohner des Magniviertels dennoch für den Themenkomplex ‚Grün‘ und ‚Bienen‘ zu sensibilisieren und sie in unsere Projekte und Überlegungen einzubinden, haben wir nun die Saattüten verteilt“, erläutert Martina Bartling, Mitglied der Bürgerschaft und Initiatorin der Oster-Aktion. Ulla Derwein, ebenfalls Bürgerschaftsmitglied und Initiatorin, nahm Kontakt zum Samenhaus Knieke auf: „Wir freuen uns über die spontane Zusage und die großzügige Unterstützung und bedanken uns herzlich!“ Peter Steinbach, Inhaber des Samenhauses: „Wir beteiligen uns an der Aktion gern, weil die Stadt nur mit viel Natur lebenswert bleibt.“

Probleme durch Dürrejahre und Tropennächte


Das Thema „Grün im Magniviertel“ wurde im Jahr 2019 von einer Initiative aus der Mitte der Bürgerschaft aufgegriffen, nachdem Probleme durch Dürrejahre und Tropennächte auch im Magniviertel immer spürbarer wurden. Gleichzeitig gab es alarmierende Meldungen über Bienensterben ganz allgemein. Darum wurden die Bewohner Anfang letzten Jahres zu einer ersten Informationsveranstaltung unter dem Motto „Es summt und brummt im Magniviertel“ eingeladen. Dort hatten unter anderem Vertreter des Fachbereichs Grün der Stadtverwaltung Braunschweig über aktuelle Fördermöglichkeiten für Dach-, Fassaden-, Innenhof- und Gartenbegrünung sowie Baumpflanzungen informiert. Uwe Alpert von der Stadtimkerei Okerbienen sprach über bienenfreundliche Bepflanzungen auf Balkonen und in Vorgärten.

„Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, durfte es aber nicht bei nur einer Veranstaltung bleiben. Darum hatten sich Vorstand und Arbeitsgruppe vorgenommen, über gezielte Maßnahmen für mehr Artenvielfalt und eine Verbesserung des Mikroklimas im öffentlichen und privaten Raum zu sorgen“, erklärt Rüdiger Steinmetz. Über den Bienenmarkt hinaus plant die Bürgerschaft, Haus- und Grundstückseigentümern zur Innenhof-, Dach- und Fassadenbegrünung anzusprechen, Baumpflanzungen und Baumpatenschaften zu organisieren, Blühstreifen für Wildbienen anzulegen, Pflanzkübel im öffentlichen Raum zu installieren und den städtischen Parkplatz im Innenhof zwischen Ölschlägern und Ritterstraße zu begrünen.

Kontext Bienenhauptstadt


„Nicht zuletzt sind die Maßnahmen ‚Grün im Magniviertel‘ auch im Kontext des Vorhabens der Stadt Braunschweig zu sehen, Bienenhauptstadt zu werden“, sagt Ulla Derwein. Gemeinsam mit dem Julius-Kühn-Institut sind seit 2019 im Stadtgebiet entsprechende Projekte entstanden.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Magniviertel Parken